Mehr Neuzulassungen, aber eine schrumpfende Pkw-Flotte – der Automarkt in Europa wird sich bis 2030 fundamental ändern. Einer Studie der Unternehmensberatung PwC zufolge sinkt die Zahl der Autos im europäischen Bestand in den kommenden 13 Jahren um 80 auf rund 200 Millionen Einheiten. Und das, obwohl die Zahl der Neuzulassungen im gleichen Zeitraum um ein Drittel auf 24 Millionen pro Jahr steigt.
Was verwirrend klingt, kann ganz einfach mit der Änderung des Mobilitätsmarkts erklärt werden. Durch neue Carsharing-Modelle mit autonomen Fahrzeugen sinkt zwar einerseits die Zahl der Privatauto-Besitzer und damit auch die Zahl der benötigten Pkw. Durch neue Mobilitätskonzepte nimmt jedoch andererseits der Individualverkehr stark zu. Auch, weil autonome Autos von Personengruppen genutzt werden können, die nie selbst Auto gefahren sind. Die eingesetzten Fahrzeuge werden außerdem stark beansprucht, verschleißen schneller als Privatwagen und müssen früher ersetzt werden.
Langfristig werde der Pkw-Flottenbestand durch den Verzicht auf Privatautos jedoch so weit sinken, dass er sich durch den erhöhten Bedarf an Carsharing-Autos nicht mehr kompensiert lasse, prognostizieren die Experten. Leere Straßen sind in Folge der Entwicklung jedoch nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Eher wird der Verkehr in den Städten noch anwachsen. Allerdings soll sich dieser durch die zunehmende Konnektivität der Fahrzeuge in Zukunft sehr viel besser organisieren lassen. (sp-x)
H. Guss