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Kritik bei Pkw-Maut: Scheuer weiterhin im Verteidigungsmodus

28.01.2021 10:53 Uhr
Andreas Scheuer Untersuchungsausschuss
Bundesverkehrsminister Scheuer hat sein Vorgehen bei der Pkw-Maut erneut verteidigt.
© Foto: picture alliance/dpa/Michael Kappeler

Der Bundesverkehrsminister hat sich im Untersuchungsausschuss des Bundestags gegen die umfassende Kritik bei seinem Vorgehen in der gescheiterten Pkw-Maut verteidigt. Er würde aus heutiger Sicht wieder dieselben Entscheidungen treffen.

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Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat sein Vorgehen bei der gescheiterten Pkw-Maut umfassend gegen Kritik verteidigt. In seinem Eingangsstatement im Untersuchungsausschuss des Bundestags betonte der CSU-Politiker am Donnerstag mehrfach, er habe nach "bestem Wissen und Gewissen" gehandelt. Er habe sich bei allen Entscheidungen am Wohl des Bundes ausgerichtet, sagte Scheuer. Er habe bei seinem Amtsantritt im März 2018 einen "klaren gesetzlichen, haushalterischen und politischen Umsetzungsauftrag" für die Pkw-Maut vorgefunden. "Dieser Auftrag war für mich verbindlich".

Der Minister wies erneut Vorwürfe zurück, rechtliche Risiken nicht genügend berücksichtigt zu haben - auch beim Abschluss von Verträgen mit den Maut-Betreiberfirmen Ende 2018 noch vor einem anstehenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Die Richter kippten die Maut dann im Juni 2019. Scheuer sprach von einem "niederschmetternden Urteil", von dem er "vollkommen überrascht" gewesen sei.

Er habe im Dezember 2018 eine "Abwägungsentscheidung" zu treffen gehabt, erläuterte Scheuer. Die eine Option sei ein Vertragsabschluss über ein rechtlich und wirtschaftlich umfassend geprüftes Projekt gewesen, der dem Bund hohe dreistellige Millionenbeträge eingebracht hätte. Die andere Option hätte gelautet, ein "minimales" rechtliches Restrisiko als Priorität zu behandeln und den Vertrag nicht zu schließen, aber Einnahmeausfälle für den Bund in Kauf zu nehmen. Scheuer sagte, er würde aus heutiger Sicht wieder so entscheiden.

Der CSU-Politiker bekräftigte erneut, dass die Maut ein breit von der damaligen großen Koalition getragenes Projekt gewesen sei und gleich zwei Mal von Bundestag und Bundesrat beschlossen worden sei. Selbst bei den letztlich geplatzten Verhandlungen über die Jamaika-Koalition 2017 sei mit FDP und Grünen vereinbart worden, die Maut fortzusetzen. Gerade FDP und Grüne werfen Scheuer nun Versäumnisse vor. (dpa)

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KOMMENTARE


Thomas Schmidt

29.01.2021 - 06:44 Uhr

Es ist unglaublich. Da wird so ein unsinniges Projekt trotz aller Widerstände und Kritiken immer weiter voran getrieben, scheitert krachend wie erwartet und was passiert ? Wahrscheinlich nichts, war ja alles "rechtens". Der Steuerzahler hat den Schaden aber ansonsten keine Konsequenzen für die Herren Seehofer, Dobrindt und Scheuer. Und da wundert man sich noch über Politikverdrossenheit ?


Dieter M. Hölzel

29.01.2021 - 12:51 Uhr

Der " Opposition " geht es nicht um die Sache, denen geht es um die Wahl !


Dieter Olk

31.01.2021 - 15:49 Uhr

Geahnt hat man es, jetzt steht es fest. Minister Scheuer ist unhaltbar. "Er würde aus heutiger Sicht wieder so entscheiden"; sagt er. Ja, geht`s denn noch dümmer? Hinzulernen und Erkenntnis zeigen, ist jedenfalls nicht seine Stärke. Übel wird einem dann regelmäßig, wenn sich Politiker äußern, ja nur DAS BESTE für den Staat im Sinn gehabt zu haben. Warum -das verstehe ich absolut nicht- hat man in solchen Verträgen keine Klausel für den Fall, dass die EU das Projekt stoppt? Dilletantisch gemacht und jetzt ebenso dilletantisch verteidigt. Es ist nur sehr, sehr schade, dass solche unfähigen Personen nicht haftbar zu machen sind.


Julius Müller

24.06.2021 - 19:44 Uhr

Warum werden Politiker hohe Beamte für Ihre Fehler nicht zur Rechenschaft, auch nicht von der Opposition, gezogen. 1 Weil dieser Clan sich selbst schützt 2 Frau Merkel will Ruhe 3 Söder Unterstützung Es wird mit Vergnügen gegen Baerbock geschossen. Schulz wird zu Recht wegen Wirecard verrissen Scheuer, von der Leyen, Gutenberg, Spahn, die Liste lässt sich fortsetzen Mit unserem Geld wird umgegangen als ob es kein ,morgen gibt. Aber Kita Gebühren zu erlassen, Pflegepersonal besser zu bezahlen, geht nicht


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