Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) stellt sich hinter die Position von Bundeskanzlerin Angela Merkel, wonach es keine gute Idee sei, Verbrennungsmotoren durch unrealistische Abgas-Grenzwerte technisch unmöglich zu machen. Das teilte der Verband am Freitag in einer Stellungnahme mit.
Der ZDK argumentiert, dass übermäßig strenge Grenzwerte im Hinblick auf die Umwelt mehr Schaden als Nutzen stiften, weil sie mittelfristig den Tausch älterer Verbrenner gegen modernere, schadstoffärmere verhindern würden. Schließlich lasse sich der aktuelle Bestand von rund 48,2 Millionen Pkw in Deutschland auf absehbare Zeit nicht ohne weiteres durch Elektroautos austauschen. Würden Verbrenner trotzdem verboten, wären viele Autobesitzer aus Mangel an Alternativen gezwungen ihre alten Fahrzeuge weiter zu nutzen anstatt sie durch schadstoffärmere Neuwagen zu tauschen. "Wer kurzfristig etwas für die Umwelt tun will, darf die Menschen nicht dazu zwingen, ihre älteren Fahrzeuge aus Mangel an bezahlbaren Alternativen solange wie möglich weiter zu betreiben", findet ZDK-Präsident Karpinski.
Der Verband fordert daher für die geplante Abgasnorm Euro 7 Grenzwerte, welche die Entwicklung neuer Verbrenner technisch und ökonomisch weiterhin zulassen. Daneben fordert das Kfz-Gewerbe für die Klimaziele einen technologieoffenen Ansatz. Um die CO2-Belastung zu reduzieren, müsse man neben der Elektromobilität auch nicht fossile Kraftstoffe berücksichtigen – beispielsweise Wasserstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge oder synthetische Kraftstoffe für Verbrenner, so genannte E-Fuels. (aw)
Rabeneck