Trotz des unerwartet abrupten Endes der staatlichen E-Auto-Förderung hat es einen kräftigen Schlussspurt bei der Beantragung des Umweltbonus gegeben. Beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stiegen die Zahlen nach den zunächst vagen Ankündigungen vom vergangenen Mittwoch (13. Dezember) stetig an.
Am Donnerstag registrierte die Bundesbehörde nach eigenen Angaben bereits 1.875 Förderwünsche und damit knapp 400 mehr als am Vortag. Zu einem regelrechten Boom kam es dann am Samstag mit 7.295 Anträgen. Am Samstagvormittag hatte die Bundesregierung den Endtermin veröffentlicht (wir berichteten). Am Sonntag gingen dann noch 4.376 Anmeldungen ein. Seitdem nimmt die Behörde keine Anträge mehr an und arbeitet den Bestand nach Reihenfolge des Eingangs ab.
Ein Großteil der am Wochenende gestellten Anträge dürfte auf das Konto des Autohandels gegangen sein. Zahlreiche Kfz-Betriebe hatten kurzfristig entsprechende Unterstützungsmaßnahmen für ihre Kunden eingeleitet.
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So hatte beispielsweise die Wellergruppe nach Bekanntwerden des Förderstopps einen Notdienst mit bis zu 40 Mitarbeitenden auf die Beine gestellt, um betroffene Kunden über Telefon, E-Mail und SMS zu kontaktieren und die Anträge einzureichen. "Wir hatten in der Gruppe markenübergreifend 859 Kunden, bei denen die Prämie in Gefahr war. Bis auf 100 konnten wir alle erreichen und für sie die BAFA-Anträge einreichen", sagte Firmenchef Burkhard Weller am Mittwoch im Gespräch mit AUTOHAUS.
Der Berliner Kfz-Unternehmer zeigte sich davon überzeugt, dass es ohne diese schnelle Reaktion zu Stornierungen von E-Auto-Bestellungen gekommen wäre. Positiv hätten sich in diesem Zusammenhang auch die schnellen Fördergarantien der Hersteller und ihrer Vertragshändler ausgewirkt.
Die Bundesregierung hatte am vergangenen Samstag dem 2016 eingeführten Förderprogramm für E-Autos ohne große Vorwarnung den Stecker gezogen (wir berichteten). Die Mittel für 2023 waren bereits aufgebraucht, wie aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums verlautete. Die noch für 2024 angesetzten 209 Millionen Euro reichen wohl nur noch aus, wenn die Förderung mit sofortiger Wirkung ausläuft.