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ADAC-Szenario: Bei Pkw-Maut droht Kostenlawine

10.06.2010 11:45 Uhr
ADAC-Szenario: Bei Pkw-Maut droht Kostenlawine
Laut ADAC-Studie würde eine netzweite Pkw-Maut die jährlichen Autokosten um bis zu 700 Euro in die Höhe treiben.
© Foto: Danny Gohlke/ddp

Nach Berechnungen des ADAC würde eine netzweite Straßennutzungsgebühr die jährlichen Autokosten um bis zu 700 Euro in die Höhe treiben. Befürchtet wird auch ein massiver volkswirtschaftlicher Schaden.

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Nach Berechnungen des ADAC würde mit der Einführung einer elektronischen Pkw-Maut in Deutschland eine "gewaltige Kostenlawine" auf die Autofahrer zurollen. Bei einem angenommenen Kilometerpreis von fünf Cent würde sich das Autofahren um bis zu 700 Euro jährlich verteuern, teilte der Automobilclub am Donnerstag mit. Die Maut würde dem Staat zwar Einnahmen in Höhe von 25 Milliarden Euro bescheren. Abzuziehen wären jedoch u.a. die Betriebskosten sowie Mindereinnahmen bei der Energie- und Mehrwertsteuer aufgrund geringerer Fahrleistungen. Unter Strich würden lediglich vier bis fünf Milliarden Euro bzw. 20 Prozent pro Jahr übrigbleiben, hieß es.

Der Club hatte von der Universität Köln Auswirkungen einer möglichen netzweiten Maut für Pkw untersuchen lassen. Berücksichtigt wurden dabei neben den System- und Erhebungskosten u.a. auch die Unfall- und Zeitkosten. Den Angaben zufolge wiesen alle untersuchten Szenarien eine "klar negative volkswirtschaftliche Nutzen-Kosten-Bilanz" auf.

Der ADAC befürchtet bei einer Einführung auch einen massiven volkswirtschaftlichen Schaden. Die Organisation rechnet u.a. mit einem Anstieg der Inflationsrate um 0,9 Prozent. Die Autoindustrie müsste sich zudem auf einen Verlust von 25.000 Arbeitsplätzen einstellen, da aufgrund der niedrigeren Fahrleistungen Autokäufe verschoben würden. Insgesamt bezifferte der Club die Kosten für die Gesellschaft mit rund 1,5 Milliarden Euro.

"Mit vernünftiger Verkehrspolitik ist eine Pkw-Maut nicht vereinbar, das bestätigt die Studie eindeutig", erklärte der ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker. Er forderte die Bundesregierung auf, das Thema endgültig zu begraben. Im Mittelpunkt der verkehrs- und wirtschaftspolitischen Bewertung verschiedener Gebührenszenarien steht neben der elektronischen Kilometermaut auch eine Autobahnvignette. (rp)

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KOMMENTARE


Thomas Meier

11.06.2010 - 08:26 Uhr

Und was sagt die Studie bzw. der ADAC zu einer Maut mit einer ganz einfachen Jahresvignette? Eine elektronische Maut mit Streckenberechnung wäre typisch deutsch und am Ziel vorbei, da extrem aufwendig und kompliziert. Aber was spricht gegen eine Vignette (siehe Ausland) mit Jahres- und Tagesvignetten, damit wir als Transitland auch Einnahmen aus den Nachbarländern erzeugen können, um die Straßen zu erhalten? Sicherlich kein volkswirtschaftlicher Schaden, wenn die Vignette an die Steuer angerechnet wird.


A. Schulze

11.06.2010 - 08:56 Uhr

wenn dafür die Mineralölsteuer wegfallen würde, wäre es doch kein Problem. Das Ausland würde bei uns mitbezahlen und könnte auch noch bei uns tanken. So, zahlen diese bei uns weder Steuern noch Maut. Und wir zahlen bei den Nachbarn jeden Meter. Wie blind sind unsere schlauen Rechner.


Dieter M. Hölzel

11.06.2010 - 09:23 Uhr

Ob die " Politik " auf den Rat des ADAC hören wird, der 17 Millionen Mitglieder und ihre Familien vertritt, ist zu bezweifeln ! Politleute haben nur den Tunnelblick und sind beratungsresistent gegen jegliche Vernunft, wie das mit OPEL belegt, aber gleichzeitig Maut fordern und die hohen Arbeitslosenzahlen beklagen.Dazu der Solidarpakt der diesen Namen nicht verdient, wenn einseitig nur die " kleinen Leute " belas- tet werden. Im selben Atemzug sich die Politik ihr Einkommen erhöht wollen sie auch noch gewählt werden. Ist das nicht alles irre ???


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