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Ab 2040: Großbritannien will neue Diesel- und Benzinautos verbieten

26.07.2017 13:30 Uhr
Großbritannien plant ein Verkaufsverbot von Diesel- und Benzinautos bis zum Jahr 2040.

Viele Briten leiden unter der schlechten Luft in ihrem Land. Die Regierung will daher in Zukunft ganz auf Elektrofahrzeuge setzen.

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Großbritannien will den Verkauf von Diesel- und Benzinautos ab 2040 verbieten. Solche Fahrzeuge verursachten Gesundheitsprobleme und schadeten dem Klima, sagte Umweltminister Michael Gove am Mittwoch in London. Erst vor knapp drei Wochen hatte Frankreich erklärt, den Verkauf von Verbrennungsmotoren bis 2040 zu stoppen. Die Bundesregierung lehnt einen angeordneten Ausstieg ab. Nach Angaben von Gove sollen Diesel- und Benzinfahrzeuge bis 2050 ganz von den britischen Straßen verschwinden. Neue Gebühren werden bei Diesel-Fahrzeugen auf stark verstopften Straßen ab 2020 erhoben.

Viele Städte in Großbritannien leiden unter schlechter Luft, insbesondere London. Dort wurde die jährliche Luftverschmutzungsgrenze der EU in diesem Jahr schon am 5. Januar überschritten. Der Bürgermeister der Stadt, Sadiq Khan, sagte damals: "Die Luft in London ist ein Killer." Eine Folge sei Asthma bei Kindern. Die Regierung geht von etwa 40.000 vorzeitigen Todesfällen pro Jahr im Land aufgrund der Luftverschmutzung aus.

Bei Verbrennungsprozessen in Motoren entstehen unter anderem gesundheitsschädliche Stickoxide wie etwa NO2. Sie können zum Beispiel Herz und Kreislauf beeinträchtigen. In Deutschland kämpft vor allem Stuttgart mit den Feinstaubbelastungen.

Bundesregierung gegen Verbrenner-Verbot

Die Bundesregierung will keinen angeordneten Ausstieg aus Dieselautos und Benzinern, wie ihn Großbritannien für die Zeit nach 2040 angekündigt hat. "Ein Verbot von Diesel-Fahrzeugen oder Benzinern steht derzeit nicht auf der Agenda der Bundesregierung", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe häufig davor gewarnt, den Diesel zu verteufeln, da er wegen seines geringeren CO2-Ausstoßes klimafreundlicher sei als Benzinmotoren. "Selbstverständlich" suche die Bundesregierung nach Alternativen, weswegen sie alternative Antriebe wie die Elektromobilität fördere.

Ein Sprecher des Verkehrsministeriums kritisierte eine Festlegung als "relativ fantasielos", weil sie zum Beispiel Erkenntnisse der Forschung außer Acht lasse. Das Klima habe nichts davon, wenn Autos mit Strom unterwegs seien, der zum Beispiel mit Braunkohle produziert werde.

Angesichts der britischen Pläne sehen sich die Grünen in ihrem Ziel bestätigt, in Deutschland ab 2030 nur noch abgasfreie Autos neu zuzulassen - damit stehen sie unter den Parteien bislang alleine da. "Während andere Länder wie Großbritannien aus dem fossilen Verbrennungsmotor aussteigen, versuchen CDU/CSU und SPD einen Schutzzaun um eine veraltete Technologie zu ziehen und so die Hersteller vom Innovationsdruck abzuschirmen", kritisierte Grünen-Chef Cem Özdemir. Die Zukunft der deutschen Autobranche mit 800.000 Arbeitsplätzen stehe auf dem Spiel.

Greenpeace nutzte die Entscheidung der Briten ebenfalls für Kritik an der Bundesregierung: Sie grabe sich "gemeinsam mit der Branche ein und träumt weiter den Traum vom sauberen Diesel", sagte Verkehrsexperte Tobias Austrup. Die Umweltschutzorganisation fordert einen Ausstieg aus dem Verbrenner sogar schon bis 2025.

Frankreich will eigene Ziele verschärfen

Die französische Regierung kämpft mit ihrem Verkaufsstopp für Verbrennungsmotoren vor allem gegen die Erderwärmung: Nach der Abkehr der USA vom Pariser Klimaabkommen will Frankreich seine Ziele verschärfen und bis 2050 CO2-neutral werden. Es wird dann nur so viel klimaschädliches Treibhausgas Kohlendioxid ausgestoßen wie gleichzeitig etwa durch Wälder aus der Atmosphäre geholt werden kann.

Andere Länder setzen ebenfalls auf emissionsfreie Neufahrzeuge, etwa Norwegen ab 2025. Indien will ab 2030 nur Elektroautos neu zulassen. Die japanische Hauptstadt Tokio ging schon zur Jahrtausendwende voran und verbannte grundsätzlich alle "dreckigen" Diesel-Nutzfahrzeuge. Manche Länder setzen auf ganz andere Lösungen: In Chinas Hauptstadt Peking werden Kennzeichen für Neuzulassungen verlost. Nur wer ein Elektroauto kauft, braucht an dem Losverfahren nicht teilzunehmen. (dpa)

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KOMMENTARE


egon samu

26.07.2017 - 11:44 Uhr

Na dann darf Deutschland nicht hinter den Franzosen und Briten zurück bleiben.Die Bundeskanzlerin wird vermutlich ein Verbot aller Verbrenner ab Oktober 2017 verkünden... Ihre Entscheidungsfreundlichkeit hat sie uns bei der überstürzten "Energiewende" und bei der unüberlegten Gesetzesöffnung 2015 schon eindrucksvoll und nachhaltig bewiesen. Nur die Qualität ihrer Entscheidungen ist noch umstritten...


Aschmu

26.07.2017 - 12:22 Uhr

na dann mal Feuer Frei für die neuen Windparks ( aber bloß nicht in meiner Nähe bauen ), den wieder rehabilitierten Kohlekraftwerken ( bitte auch nicht bei mir ) und den wieder in Betrieb genommenen oder neue gebauten Atomkraftwerken.Wo sollen den die Autos "betankt " werden? Wie schnell geschieht dies,wenn man in der Schlange steht / stehen muss. Die Damen und Herren der " besserverdienenden und der Meinungsbildner" möchten bitte mit GUTEM Beispiel vorangehen, und sich heute bereits E-Autos zulegen. Bin mal gespannt, wenn der erste Dacia mit H-Kennzeichen von einem Polizei E-Auto verfolgt wird, dessen Akku beim Start fast zu Ende war. Naja.. für England gesehen... mal schauen wann Rolls Royce ein EAuto für die Queen bringt. Bitte nicht falsch verstehen, man sollet was machen - nach und nach und peu à peu ... im Bikini Atoll wurden vor 60 Jahren Hunderte von A-Bomben gezündet... in China werde nheute noch Gifte ungeklärt in die GFlüsse geleitet... Indien.... Irak... Iran.... Wir haben doch ganz andere Probleme wie das Co2 oder Nox oder sonstwas. Die 14 größten Schiffe der Welt emissieren mehr Schadstoffe als alle 762 Mio. Fahrzeuge weltweit. Und auf den Meeren gibt es mehr als 14 Schiffe. 1000ende.... Zehntausende mit den Yachten... 100.000ende mit den Sportbooten....es ist alles nicht mehr zu ertragen, in was für einer Welt wir leben. Die Welt wird untergehen - ganz bestimmt - ob das noch 3000 oder 4000 Jahre dauern wird, ist doch gleich. Wir haben es geschafft, seit der Dampfmaschine die Bodenschätze regelrecht leer zu räumen, und die Welt in nur 150 Jahren dahin zu bringen, wo wir heute stehen. Was glaubt jemand, wie lange kann und wird das noch gutgehen?Arten und Spezies sterben aus, sind ausgestorben und falls noch nicht ganz werden Sie es. Daran ändert das EAuto auch nichts mehr. Denn auch Lithium ist endlich und die Resourcen sind richtig knapp. In einigen Jahren kämpfen wir um Wasser, Lebensmittel.. aber sicher macht sich da niemand einen Kopf drum ob 80mg NOX oder 200 g C02


andreas

26.07.2017 - 21:50 Uhr

@Aschmu: "Die 14 größten Schiffe der Welt emissieren mehr Schadstoffe als alle 762 Mio. Fahrzeuge weltweit."1. Wenn Sie schon Behauptungen des NABU nachplappern, dann doch bitte richtig..."Die 15 größten Seeschiffe der Welt stoßen jährlich mehr schädliche Schwefeloxide auf als alle 760 Millionen Autos weltweit."2. Was soll denn "emissieren" sein...das Verb von Emission mit Sicherheit nicht.


Seelenverkäufer

27.07.2017 - 09:35 Uhr

Und die Menschen in Großbrittanien und Frankreich machen diese Massenverarsche mit.. Traurig wie weit es die Propaganda mittlerweile geschafft hat - es gibt Menschen die denken Sie tun der Umwelt etwas gutes mit ihren Lithium-Ionen Akkus, dem Raubbau der seltenen Erden, und der abartig hohen Umweltbelastung durch die Herstellung der Batterien (und natürlich neuer Fahrzeuge an sich). Alle Maschen womit sich die Wirtschaft ankurbeln und dem Bürger Geld aus der Tasche gezogen werden kann, sind in Ordnung - auch auf Kosten der Umwelt. Hoffentlich passiert die Lithium-Knappheit bald, dass die Batteriepreise endlich explodieren und dieser Irrsinn umdenken muss.. Gibt doch bestimmt noch genug andere Möglichkeiten den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen


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