Die Fleetpool Group stellt die Weichen für weiteres Wachstum. Rückwirkend zum 1. Januar 2021 hat der Mobilitätsdienstleister und Auto-Abo-Anbieter eine Holding-Struktur etabliert, um seinen Expansionskurs fortsetzen zu können. Zukünftig halte die neue Fleetpool Holding GmbH 100 Prozent der Anteile aller Tochterfirmen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Köln mit.
Im Corona-Jahr 2020 hatte Fleetpool kräftig zugelegt. "Wir konnten uns Ende 2020 über insgesamt rund 15.000 aktive Verträge freuen. Damit war rund jeder dritte Auto-Abonnent in Deutschland Kunde einer unserer Marken", erklärte CEO Gert Schaub. Der Markt für Subskriptions-Modelle habe sich als krisensicher erwiesen.
Den Angaben zufolge wuchs der Bestand an aktiven Kunden um mehr als 55 Prozent im Vergleich zu 2019. Die Endkunden-Marke Like2drive erzielte dabei den stärksten Zuwachs innerhalb der Gruppe. In Summe erwirtschaftete Fleetpool im Pandamie-Jahr Erlöse von rund 160 Millionen Euro – über 55 Prozent mehr als 2019. Stärkster Wachstumstreiber waren die Abo-Umsätze (plus 280 Prozent).
"Besonders positiv ist, dass wir dieses Wachstum als einziger Anbieter im offenen Markt erneut sehr profitabel gestalten konnten", betonte Schaub. Dies sei trotz weiterhin hoher Investitionen in den Ausbau der eigenen IT-Plattform sowie in die eigene Logistik-Infrastruktur gelungen. Angaben zum Betriebsergebnis wurden nicht gemacht.
Mehr Autonomie durch neuen Logistik-Hub
Fleetpool hatte im vergangenen April 2020 ein zusätzliches Flotten-Kompetenz-Zentrum im Rhein-Main-Gebiet eröffnet. Am Standort Griesheim sei man auf 25.000 Quadratmeter Stellfläche komplett unabhängig von anderen Dienstleistern, so das Unternehmen. Der Lagerplatz reiche aus für rund 1.250 Fahrzeuge. Schaub: "Von dem neuen Logistik-Hub aus wird auch die optionale deutschlandweite Zustellung direkt vor die Haustür des Kunden organisiert."
Unter Experten gelten Auto-Abos als zukunftsfähige und wachstumsträchtige Mobilitätsalternative zum Fahrzeugkauf. Laut dem CAR Center Automotive Research umfasste der Gesamtmarkt in Deutschland Ende 2020 etwa 42.000 Auto-Abos. Das Institut erwartet bundesweit enorme Zuwachsraten für das Subskription-Segment, das bis 2030 rund eine Million Neuwagen aufnehmen soll – mehr als das Zwanzigfache des derzeitigen Volumens.
Wegbereiter der E-Mobilität
Als große Stärke der All-Inclusive-Abos wird die Reduzierung der Komplexität gegenüber anderen Nutzungsmodellen genannt. Besonders attraktiv seien die Angebote für den Einstieg in die Elektromobilität. "Der Anteil von Batteriefahrzeugen und Hybriden liegt für unsere Auto-Abo-Marken bereits bei über zwölf Prozent", sagte Alexander Kaiser, Vize-CEO und COO der Fleetpool Group. Dabei übersteige die Nachfrage aktuell das Angebot. "2021 kommen viele neue Fahrzeugmodelle auf den Markt, so dass wir deutlich mehr Kunden ermöglichen können, ein Elektroauto im Abo (…) auszuprobieren."
Um das Nachhaltigkeitsthema zu stärken, betreibt Fleetpool gemeinsam mit einem strategischen Partner im Segment der erneuerbaren Energien ein White-Label-E-Auto-Abo. Eine weitere Kooperation mit elektrifizierten Fahrzeugen soll in diesem Jahr folgen. Schaub: "Auch sonst steht die Förderung nachhaltiger Mobilität in den nächsten Monaten explizit im Fokus."
Die 2008 gegründete Unternehmensgruppe sieht sich als Branchenführer im Bereich volldigitaler Auto-Abos. Neben den Finanzelementen übernimmt Fleetpool auch das Fuhrparkmanagement und das bundesweite Logistiknetzwerk samt Schadensmanagement. Sieben eigene Marken hat man bereits aufgebaut, darunter Like2drive und Eeazycars. Hinzu kommen White-Label-Lösungen für Automarken wie Seat ("Conqar") und Toyota ("Kinto Flex"). (rp)