Der Auto-Abo-Anbieter Faaren will 2021 stark expandieren und seine monatlich wiederkehrenden Umsätze verfünffachen. Das teilte das Unternehmen kürzlich mit. Als Gründe für den Optimismus nannte das Start-Up unter anderem den Aufbau eigener Vertriebsstrukturen mit dem neuen Vertriebsleiter Julian Wolter und dem erfahrenen Automanager Joachim Spahl als General Manager im vergangenen Oktober. Diese hätten bereits erste Erfolge erzielt, die in näherer Zukunft zum Wachstum beitragen würden: So gebe es zahlreiche neue Verträge mit Autohausgruppen und anderen, nicht näher genannten "Institutionen". Zudem will Faaren mit Hilfe seiner neuen Struktur international wachsen. Dazu kündigte das Unternehmen eine neue Finanzierungsrunde an. Um welche Summe es dabei geht und in welche Märkte Faaren expandieren will, gab das Unternehmen nicht bekannt.
Als weiterer Wachstumstreiber soll sich die White-Label-Lösung des Start-Ups für den Autohandel sowie dessen konstante Weiterentwicklung erweisen. Das White-Label-Angebot ermöglicht Autohändlern, den eigenen Fahrzeugbestand unter ihrer eigenen Autohaus-Marke als Auto-Abo anzubieten, ohne selbst eine Abo-Lösung entwickeln zu müssen. Im boomenden Abo-Markt fungieren Autohäuser häufig nur als Zulieferer für Drittanbieter ohne direkten Kundenzugang und eigenen Gestaltungsspielraum. Faaren wählt mit seinem Angebot den umgekehrten Weg.
Das Autohaus soll selbst als Auto-Abo-Anbieter agieren
Dabei agiert das Start-Up als All-in-One Plattform, die im Hintergrund sämtliche Prozesse rund um das Fahrzeugabo organisiert. So stellt das Unternehmen dem Autohandel die technische Infrastruktur, die Integration, Kundenakquise, Bonitätsprüfung, Kundenservice, Bereitstellung von Marketingmaterial und weitere Dienstleistungen zur Verfügung. Der Buchungsprozess bei der White-Label-Lösung wird künftig komplett auf der Händlerseite erfolgen. Das soll Transparenz und Vertrauen schaffen. Daneben können die Kfz-Betriebe auf ein Partnernetzwerk zugreifen, das ihnen weitere operative Aufgaben, wie die Lieferung oder Werkstattleistungen, abnehmen kann.
Das Faaren-Angebot soll dem Autohandel helfen, einen zusätzlichen Online-Vertriebskanal aufzubauen und neue Zielgruppen zu erschließen – wiederkehrende Umsätze inklusive. Die Mobilitätsanforderungen von Abo-Interessenten seien ganz andere als die von durchschnittlichen Leasing- oder Finanzierungskunden, betonte der Anbieter. "Abo-Kunden möchten ihr Auto flexibel und ohne weiteren Aufwand fahren. Sie sind meist jünger, digital-affiner und weisen eine höhere Zahlungsbereitschaft als herkömmliche Leasing- oder Finanzierungsnehmer auf." Das durchschnittliche Alter der Faaren-Kunden liege bei 35 Jahren. Diese seien im Durchschnitt bereit 400 bis 600 Euro für ihr Abo zu zahlen. Im boomenden Abo-Markt fungieren Autohäuser bislang nur als Zulieferer für Drittanbieter ohne direkten Kundenzugang und eigenen Gestaltungsspielraum. (aw/rp)