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Kultmarke Alfa Romeo: Mutmacher gesucht

25.09.2019 06:00 Uhr
Anfang 2021 wird der Alfa Tonale Wirklichkeit.
© Foto: Alfa Romeo

Die Vergangenheit kennen die meisten Autofans – mit seinem Formel-1-Engagement will Alfa-Romeo aber auch wieder mehr für die Zukunft von "Cuore Sportivo" begeistern. Das "sportliche Herz" erwartet darum dringend ein paar Schrittmacher.

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Von Peter Weißenberg/SP-X

Wenn zehntausende Italiener auf den Rängen der Formel-1-Rennstrecke Monza jubeln, dann macht das Alberto Cavaggion schon Mut. In diesem Umfeld fühlt sich die Marke des Europachefs von Alfa Romeo schließlich zu Hause: Seit neuestem hat das Team von "Alfa Romeo Racing" einen Zusatz auf die Rennwagen gemalt: "Seit 1910".

Allerdings hat die Atmosphäre ebenso wie das Renn-Engagement ein paar kleine Schönheitsfehler: Die allermeisten Tifosi schreien denn doch eher für das Team Ferrari als für die Alfisti. Das Herz des Alfa ist anders als in der Vergangenheit auch eines der Schwestermarke aus Maranello, die Konstruktion kommt von Sauber.

Aller Neuanfang ist eben nicht so leicht. Aber mit dem verstärkten Engagement in der Königsklasse will Cavaggion schon klar machen, wohin die Reise geht: Das "Cuore Sportivo" (sportliche Herz) soll wieder kräftiger schlagen. Und dabei sollen auch die Schwestermarken Schrittmacher liefern – von Ferrari über Jeep bis zu Fiat.

Zeitgemäße Technik

Im November trägt die Konzernkooperation Früchte. Wie in den neuesten Jeep-Modellen bereits bekommen die meistverkauften Alfa-Modelle Giulia und Stelvio dann auch einen Blind-Spot-Detektor mit aktivem Eingriff, einen aktiven Spurhalteassistenten sowie einen Stauassistenten, der auf der Autobahn die Spur hält, bremst und beschleunigt.

Zudem hält mit der neuesten Generation der konzerneigenen Infotainment-Lösung U-Connect auch ein Touchscreen in Giulia und Stelvio Einzug. Die bisher ziemlich komplex aufgebauten Menüs werden aufgeräumt. So soll auch in diesem Feld der Anschluss an BMW, Volvo oder Jaguar hergestellt werden. In der Klasse soll Alfa ja auf die Jagd nach Kunden gehen. Beim Fahrerlebnis gelingt das den sehr gut abgestimmten Mittelklässlern bereits – und beim Design gewinnen die Alfisti traditionell Preise.


Alfa Romeo Tonale Concept

Alfa Romeo Tonale Concept Bildergalerie

"Wir brauchen aber dringend auch in der subkompakten Klasse einen SUV", sagt Klaus Busse, Chefdesigner aller Fiat-Chrysler-Marken – und zeichnet dabei im Alfa-Museum seinen Traum auf eine Serviette: den nächsten Alfa Tonale. Der wird Anfang 2021 Wirklichkeit und soll deutlich mehr Kunden zu den Italienern locken. Aufgebaut auf der Plattform von Jeep Renegade und Fiat 500X ist der Alfa sehr scharf geschnitten und soll auch entsprechende Fahrleistungen bringen. Allrad ist beim Tonale möglich. Ein Plugin-Hybrid soll den Verbrauch drücken und mit Elektro-Boost beschleunigen.

Busse denkt aber schon weiter in der Palette: "Auch bei anderen Segmenten werden wir vom Konzernverbund profitieren." So dürfte auch in der Klasse der großen SUV in den nächsten Jahren ein Konkurrent für Porsche Cayenne oder Audi Q7 aus Mailand kommen. Der wichtigste Plattform-Träger Jeep Cherokee braucht nämlich ebenfalls dringend einen Nachfolger. Vor allem die Amerikaner wollen solche SUV, bald wird auch Alfa sie liefern – und auch in Asien verlangen die Kunden Platz. Dort wird es als schnelle Lösung bald zumindest Giulia und Stelvio mit verlängertem Radstand geben.

Mito-Nachfolger in Sicht

Die jungen Tifosi, die zu den Formel-1-Rennen pilgern, werden in dieser Preisklasse allerdings vorerst nicht ihren Alfa-Traum verwirklichen. Sie brauchen preisgünstige Sportler. Und mit Auslaufen des Kleinwagens Mito ist der "Alfa für Alle" erst einmal nicht mehr zu haben. Doch auch da ist eine Lösung in Sicht: Im nächsten Frühjahr schon wird Designchef Busse "auf der Messe in Genf einen Ausblick auf unser Angebot in diesem Segment" geben. Es dürfte sich um den nächsten 500 handeln – und von dem ließe sich relativ einfach ein Alfa-Ableger bauen.

Das sportliche Herz hängt allerdings eher an den rennsportaffinen Aushängeschlidern. Und da ist ein neuer 8C mit Carbon-Chassis, doppelt aufgeladenem Mittelmotor und elektrifizierter Vorderachse mit mehr als 700 PS Systemleistung in der Pipeline. Für die ganz schnelle Spritztour mit der ganzen Familie kommt eine Neuauflage des viersitzigen GTV, der mit Elektro-Boost aus seinem Mildhybriden mehr als 600 PS in alle vier Räder pumpt. Molto sportiv – ganz, wie es der Alfisto liebt.

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KOMMENTARE


hubertkrischer

25.09.2019 - 21:12 Uhr

Alfa Romeo hat in den letzten Jahren immer mal wieder mit schönen und emotional designten Autos ( Giulia, Stelvio ) auf sich aufmerksam gemacht. Leider hatte man dennoch immer das Gefühl, das eine gewisse Ernsthaftigkeit dieser Comebacks fehlte. Die Marke ist immer mit Designpreisen überhäuft worden, aber wirtschaftlich dümpelt sie immer in der Bedeutungslosigkeit.


Wolf-Andreas Friedrich

25.09.2019 - 22:14 Uhr

Alfa kann 1000 neue Autos entwickeln, solange sie keine Autohäuser auf die Beine stellen, hat das keinen Sinn. 50 km durch Hamburg fahren um sich neue Modelle anzuschauen, macht keiner.


Alfred Brudl

26.09.2019 - 08:52 Uhr

Als ehemaliger Alfa Händler muss ich feststellen, dass diese Leute bei Alfa Romeo keine Ahnung haben. Die Marke gehört in italienische Hände. Gehen sie zurück in die 60er U. 70er Jahre. Dort muss man ansetzen und nicht mit überteuerten Fahrzeugen, das ist damals schon schief gegangen.


Hubertus .üller

26.09.2019 - 13:01 Uhr

Das gerade der für die Stadt wichtige aber das kleinste Segment abdeckende, DER ALFA MITO, Anfang des Jahres leider eingestellt wurde, bleibt vor dem Hintergrund der Klimadiskussion unverständlich. Habe mir nach 10 Jahren Mito nocheimal einen Vorführwagen besorgt, leider in Details und Farbe nicht, was ich gesucht hatte. Wollte einen Metallic-Blauen mit 140 PS,,Nebelleuchten und Mittelarmlehne vorn... gibt s da noch was?


Henry Mühlhausen

26.09.2019 - 13:19 Uhr

Die Alfa Modellpolitik trifft seit Jahren nicht mehr die Bedürfnisse der Kunden. So blieb der 159 jahrelang ohne Nachfolger, phasenweise bestand die Alfa Modellpalette mit Mito und Giulietta nur noch aus zwei Fahrzeugen. Mit der Giulia hat man zwar einen Designpreis gewonnen, aber selbst in Italien sieht man das Modell nicht allzu oft. Schlimmster Fehler bei der Giulia: Rückkehr zum Hinterradantrieb, unausgewogene Motorenpalette und Verzicht auf einen Sportwagon (Kombi), weil dafür angeblich kein Markt vorhanden ist. Falls das so ist, scheinen die Wettbewerber mit ihrem umfangreichen Kombiangebot jede Menge falsch zu machen...


JUH

26.09.2019 - 21:10 Uhr

Neue Modelle von FCA? Das glaube ich erst, wenn ich die Autos im Showroom sehe. Vorerst stellt sich bei der Nachricht Ernüchterung ein, dass bereits Anfang 2021 ein neuer Alfa kommt, der auf dem Jeep Renegade bzw. 500X aufbaut. Beide stehen auf der 2006er Plattform von GM/Fiat. Alle Modelle von Punto bis aktueller Tipo nutzen diese topaktuelle Plattform. An einen Testsieg dieser Autos kann ich mich spontan nicht erinnern. So wird das wohl leider wieder nichts. Erst wenn in Italien wieder echte Leidenschaft für die eigenen Produkte entdeckt wird, glaube ich an die Wiederauferstehung. Daumen Drücken!


Detlef Rüdel

27.09.2019 - 08:56 Uhr

Hallo, warum gibt es wohl kein vernünftiges Händlernetz? Richtig weil keiner davon auf Dauer leben kann. Was waren das noch für Zeiten, 1973 wo wir für Alfa Romeo in Berlin aktiv waren. Aber von der Schönheit allein kann keiner Leben....und der Marktanteil in Deutschland bestätigt das.


Rudi S.

27.09.2019 - 12:59 Uhr

Wenn sich Alfa heute frägt, warum sie keine Autos mehr verkaufen muss man ihnen sagen, dass das nur mit einem intakten Verrtriebs- und Servicenetz in Deutschland möglich ist. Und dieses Netz wurde gezielt von FIAT ausgehungert, drangsaliert, demoralisiert und vernichtet.


Van Zanten

27.09.2019 - 17:09 Uhr

In den frühen 80ein war ich einige Jahre für Alfa Romeo tätig. Ich habe dort als DL Handelspartner betreut. Alfa Romeo war damals eine emotionale Marke mit kleinen bzw. mittleren Fahrzeugen mit sportlicher Note und ordentlicher Motorisierung. Das Fabrikat konnte sich im Markt von anderen Herstellern deutlich abgrenzen. Leider litten wie bei der Mutter Fiat insbesondere die Qualität und damit auch viele Kunden. Wie bereits von eigen Vorrednern erwähnt, wurden für manche erfolgreichen Modelle keine Nachfolger mehr präsentiert und damit auch viele Kunden an die Mitbewerber weitergereicht. Die heutigen Alfa Modelle sind auch schöne Autos, aber zum einen können viele jüngere Interessenten mit der Marke nichts mehr anfangen und anderseits sind die meisten Händler bestenfalls im Ballungsräumen zu finden. Vorbei ist halt vorbei!


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