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GW-Markt stabil in den Sommer: Kleiner Preisanstieg erkennbar

10.07.2024 16:18 Uhr | Lesezeit: 7 min
Auto König hat ein neues Gebrauchtwagenzentrum im Leipzig eröffnet
© Foto: Autohaus Gotthard König

Nach einem starken Gebrauchtwagen-Frühling biegt der Markt im zweiten Quartal in die ruhigeren Sommermonate ab. Die Nachfrage lässt leicht nach, die Bestände steigen wieder. Laut dem aktuellen Markreport von Autoscout24 zeigen sich neben dem saisonalen Muster auch zwei strukturelle Veränderungen: Die Produktionsausfälle der letzten Jahre prägen die jungen Gebrauchten und bei E-Fahrzeugen öffnet sich die Schere zwischen Angebot und Nachfrage.

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Der Gebrauchtwagenmarkt startet mit gemischten Zahlen in die Sommermonate. Während das zweite Quartal 2024 insgesamt rückläufige Trends bei Angebot und Nachfrage zeigt, belebt sich der Markt im Juni etwas. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in den Durchschnittspreisen für Gebrauchtwagen wider, die nach einem Allzeithoch im März 2023 leicht gestiegen sind.

Im zweiten Quartal 2024 verkaufen Händler mehr Gebrauchtwagen als im ersten Quartal, wobei E-Autos erstmals seit Oktober 2023 wieder Wertzuwächse verzeichnen. Trotz dieser positiven Entwicklung liegen die Preise für gebrauchte Elektrofahrzeuge deutlich über dem Budget vieler Kunden. Das Kraftfahrtbundesamt meldet zudem eine Zunahme der Neuwagenzulassungen um 9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Insgesamt wechseln allein im Juni 536.000 Gebrauchte den Besitzer bzw. die Besitzerin.

Nachfrage und Angebot entwickeln sich unterschiedlich

Laut AutoScout24 Gebrauchtwagen-Nachfrage-Index (AGNI) ist die Nachfrage im Juni um 1 Prozent im Vergleich zum Vormonat und um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Im gesamten zweiten Quartal liegt die Nachfrage jedoch 7 Prozent unter dem Niveau der ersten drei Monate 2024. Das Angebot zeigt ebenfalls ein uneinheitliches Bild: Im Juni stellen Händler mehr Fahrzeuge online, doch insgesamt ist das Angebot im zweiten Quartal um 5 Prozent gesunken. "Nach dem Nachfrageüberhang zum Jahresstart bewegt sich der Markt im zweiten Quartal verstärkt in Richtung einer Angebot-Nachfrage-Balance", resümiert Stefan Schneck, Deutschland Vertriebschef bei AutoScout24, die Entwicklung. „Dass die Neuwagenzulassungen im zweiten Quartal prozentual stärker ausfallen als die Gebrauchtwagenzulassungen, dürfte vor allem auf vermehrte Tageszulassungen im Juni zurückzuführen sein. Diese sind durch die neue EU-Verordnung über verpflichtende Sicherheitssysteme in Neuwagen bedingt, die Anfang Juli in Kraft getreten ist.“

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Veränderungen bei den Standzeiten

Eine positive Entwicklung gibt es bei den durchschnittlichen Standzeiten: Im zweiten Quartal 2024 stehen Fahrzeuge im Schnitt 5 Tage weniger auf den Höfen der Händler als im ersten Quartal. Trotzdem bleiben die Standzeiten mit durchschnittlich 97 Tagen weiterhin hoch, verglichen mit der Vor-Corona-Zeit, als Gebrauchtwagen nur etwa 83 Tage bis zum Verkauf benötigten.

Die Gebrauchtwagenpreise sind im zweiten Quartal erneut gefallen – um 2 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal und um 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Im Juni kostete ein Gebrauchtwagen durchschnittlich 26.657 Euro. Trotz des Preisrückgangs seit März 2023 verzeichnet der Juni einen leichten Preisanstieg von 0,2 Prozent. Ob dies eine Trendumkehr bei der Preisentwicklung signalisiert, bleibt abzuwarten.

Leasingmarkt stabilisiert sich

Der Leasingmarkt bleibt stabil, mit einer leichten Erhöhung der durchschnittlichen Leasingrate von 281 Euro im März auf 291 Euro im Juni 2024. Trotz Schwankungen aufgrund von Herstelleraktionen zeigt sich die Nachfrage nach E-Autos nach einem Rückgang durch das Ende staatlicher Förderungen wieder erholt. Die Angebote auf LeasingMarkt.de zeigen einen leichten Rückgang von 132 auf 130 Punkte im Angebotsindex.

E-Autos gewinnen weiter an Bedeutung

E-Autos haben in den letzten zwei Jahren stark an Bedeutung auf dem Gebrauchtwagenmarkt gewonnen. Ihr Anteil ist von 1,4 Prozent im zweiten Quartal 2022 auf 6 Prozent im zweiten Quartal 2024 gestiegen. Das Angebot hat sich innerhalb dieser Zeit verfünffacht, doch die Nachfrage bleibt nahezu unverändert, was auf die hohen Preise zurückzuführen ist.

Die Preise für gebrauchte E-Autos sind im Vergleich zum Gesamtmarkt um 13 Prozent höher, was das Budget der Kundinnen und Kunden übersteigt. Eine Analyse der Suchanfragen auf AutoScout24 zeigt, dass das durchschnittliche Kundenbudget um 7.700 Euro niedriger ist als der Durchschnittspreis eines gebrauchten E-Autos. Trotz einer leichten Erholung der Preise bleibt dieses Preis-Gap eine Herausforderung für Käufer und Verkäufer.


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