Gebrauchtwagen stehen derzeit länger auf den Höfen der Autohändler. Über alle Klassen finden Gebrauchte im Schnitt erst nach 100 Tagen auf einen neuen Besitzer– ein Plus von 14,9 Prozent gegenüber April 2017, wie aus einer Auswertung des Fahrzeugmarkts Mobile.de hervorgeht. "Schnelldreher" waren die Kleinwagen mit durchschnittlich 90 Standtagen. Dagegen verkauften sich Fahrzeuge der Oberklasse segmentübergreifend am langsamsten (113 Tage).
Das Gesamtangebot auf dem GW-Markt ist etwas rückläufig. Im Vergleich zum April 2017 verzeichnete Mobile.de einen Rückgang um 6,2 Prozent. Lediglich bei SUV, Sport- und Geländewagen wuchs das Angebot. Am deutlichsten stockte der Handel die SUV-Bestände auf. Im vergangenen Monat wurden 16,1 Prozent mehr Offroader gehandelt. Mit deutlichem Abstand folgen die Sportwagen auf Platz zwei mit 4,8 Prozent und die Geländewagen mit 0,7 Prozent auf Platz drei.
Wie schon in den beiden Vormonaten gab es den stärksten Angebotsrückgang bei den Vans – aktuell 23,0 Prozent gegenüber April 2017, gefolgt von Kleinwagen mit 18,7 Prozent. Das Angebot an Minis schrumpfte um 1,3 Prozent.
Preisrekord im April
Auf Mobile.de wurden gebrauchte Autos im April mit durchschnittlich 23.236 Euro gehandelt, was ein Plus von 6,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und einen neuen Höchstwert bedeutet. Damit stiegen die Preise segmentübergreifend den vierten Monat in Folge. Der Trend wird vor allem durch Minis (plus 10,3 Prozent), Sportwagen (plus 7,8 Prozent) und Kleinwagen (plus 5,4 Prozent) begründet.
Gerade Minis haben den Angaben zufolge in den vergangenen zwölf Monaten besonders zugelegt und kosteten im Schnitt knapp 950 Euro mehr als noch vor einem Jahr. "In keinem anderen Segment stiegen die Preise so deutlich wie bei den Kleinstwagen. Das hängt mit dem sinkenden Durchschnittsalter sowie der geringeren Laufleistung zusammen“, erklärte Torsten Wesche, Leiter Händlervertrieb bei Mobile.de. Zugleich gab er zu bedenken: "Allerdings sind nicht alle Käufer bereit, diesen Preis zu zahlen; auch die Zahl der Standtage hat sich in den vergangenen zwölf Monaten um 5,7 Prozent erhöht." (AH)