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Fahrbericht Ford Mustang GT und Dark Horse: Achtsamkeit vom alten Schlag

17.05.2024 06:00 Uhr | Lesezeit: 4 min
Auch in der siebten Generation bleibt der Mustang dem Achtzylinder treu - und liefert ein Fahrzeug, das es so sonst nirgends mehr gibt.
© Foto: Ford

Auch in der siebten Generation bleibt der Mustang dem Achtzylinder treu - und liefert ein Fahrzeug, das es so sonst nirgends mehr gibt. Auch, weil der Ford ein Kaufargument hat, das jenseits aller Emotionen höchst verlockend ist.

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Artenschutz oder Abschussliste? Dieses Auto lässt garantiert niemanden kalt, der auch nur aus der Ferne sein Nähern wahrnimmt. Denn gerade beim Test im Hinterland der französischen Côte d’Azur weckt der Ford Mustang Emotionen – selbst, wenn er für den Passanten am Straßenrand noch gar nicht zu sehen ist.

Mit einem unverfälschten Donnergrollen aus acht Zylindern in V-Form schraubt sich der Vater aller Pony-Cars aus der Kehre hoch über dem glitzernden Mittelmeer. Für die Vertreter der einen Art von Achtsamkeit ist so ein Geräusch schlicht ein Affront. Für achtsame Autophile erklingt ein musikalisches Meisterwerk, das so nur noch selten aufgeführt wird. Keiner der wenigen verbliebenen Achtzylinder auf dem hiesigen Markt bietet noch einen derart unverfälschten Sound; da hat auch der Partikelfilter dem klassischen Ton nicht geschadet.


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Ford Mustang GT: Die Abstimmung stimmt

Und der satte Bass ist kein Blender, wie es in manch früherem Pony-Car auf kurvigen engen Strecken schon mal der Fall war. Zwar ist auch der Mustang in siebter Generation zumindest für europäische Straßen nicht gerade ein kompakter Sportwagen; aber in puncto Abstimmung beweisen die Amerikaner, wie gut sie die Optimierung bei ihrem Kultauto beherrschen: Geht es mit etwas zu viel Wumms in die Runden, nickt die Karosserie zwar schon mal leicht missbilligend – aber hält die 446-PS dennoch souverän auf Kurs. Dabei hilft besonders das weiterentwickelte MagneRide-Dämpfersystem, für den sportlich ambitionierten Piloten besonders in der härtesten Abstimmung der Adaptivdämpfer.

Und auch Lenkung und Fahrwerk verlangen keine Motorsportler-Reaktionen vom Mensch am Steuer. In der Stellung Normal geht es ohnehin sanfter zur Sache, in Sport direkter – aber eben trotzdem nicht wild. Der Mustang lenkt gut in die Kurven und lässt sich dynamisch wieder hinausbeschleunigen. Quietschende 19-Zöller sind nicht zu hören. Braves Pony …


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Ford Mustang GT: Dieses Gesamtpaket hat Rauschpotenzial  

Wer meistens per Kompressor oder Turbo zusatzbeatmete Vierzylinder oder gar elektrische Antriebe bewegt, wird etwas Drehmoment von unten heraus vielleicht vermissen. Aber das ist eben ein Achtzylinder-Sauger. Punkt. Auch bei weniger Drehzahl macht der umfassend überabeitete Antrieb seine Arbeit zudem mehr als ordentlich. Ist der Mustang einmal ins Galoppieren gekommen, dreht der Motor so freudig weiter und weiter, wie es sich der Fahrer nur erträumen kann. Für alle Schrauber und Ingenieure: Zur Spontaneität leisten auch ein neues Ansaugsystem mit zwei Lufteinlässen und zwei Drosselklappen sowie eine geschmiedete Kurbelwelle mit Polymerbeschichtung ihren Beitrag. Gerade im Zusammenspiel mit dem eng getakteten Sechs-Gang-Schaltgetriebe hat dieses Gesamtpaket Rauschpotenzial.  

Und wie bei jedem Rausch leider auch die Reue danach. An der Tankstelle sind die durchschnittlich versprochenen rund zwölf Liter Durst auf 100 Kilometer ein Märchen. Der Mustang, mustanghaft gefahren, hat einen mehrere Liter größeren Durst. Noch krasser ist das Verhältnis von Rausch und Reue zudem im weiter angespitzten Mustang-Dark Horse: Neben 453 PS spendiert Ford der nur als Coupé erhältlichen Version eine eigene Fahrwerksabstimmung inklusive adaptiven Dämpfern, größeren Stabilisatoren hinten, härteren Stoßdämpfern, Brembo-Bremsen und Pirelli P Zero-Reifen. Ein Zusatzkühler für Schaltung und Stabis machen den Wagen auch für längere Rennstrecken-Aufenthalte sattelfest. Klar, dass damit dem Pony noch stärker die Sporen gegeben werden sollen. Viel Vergnügen – mit bekanntem Ergebnis auf der Tankuhr.


Ford Mustang "Dark Horse" (2023)

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Ein paar Kippschalter erinnern an alte Zeiten

Apropos Uhr … die ist natürlich digital auf dem Display zu sehen. Und generell ist der neue Mustang zwar in vielen Design-Elementen immer noch eine liebevolle Zitatensammlung aus 60 rumreichen Jahren. Aber vor den Passagieren prangt inzwischen wie überall statt klassischer Instrumente ein Display-Festspiel von zusammen 25 Zoll auf zwei konfigurierbaren Bildschirmen. Gut gemacht, wunschweise mit grafischen Anklängen aus dem Ur-Mustang, fast selbsterklärend und vor allem gut funktionierend. Aber eben doch keine klassische Anmutung. Neue Kunden verlangen schließlich digitale Konnektivität oder over-the-air-Udates. Neben den Instrumenten mussten auch die dreifachen Lüftungsdüsen Platz machen. Immerhin gibt´s noch ein paar Kippschalter, die an alte Zeiten erinnern.

Gerade als Cabrio beweist der Ford zudem, dass ein Mustang auch ein vollkommen entspannter Traber sein kann. Nicht nur der besagten Rechnung an der Tankstelle zuliebe – sondern einfach aus Freude an solcherart souveräner Bewegung. Wer seinen Mustang also vor allem als Cruiser möchte, findet auch hier ein sehr gutes Angebot. Bequeme Sitze, niedrig verbaut; sanft säuselt der Mittelmeerwind durchs Resthaar, der Motorsound ist auch in dieser Gangart einfach Musik … und mit der optionalen Zehngangautomatik gibt es außer ein wenig Lenken nur wenig Ablenkung vom Sightseeing. Denn natürlich sind auch die gängigen Assistenten serienmäßig an Bord.


Ford Mustang GTD (2024)

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Der Mustang Dark Horse fährt ab 72.500 Euro in den heimischen Stall

Überhaupt: Serienmäßig, das heißt ab knapp unter 60.000 Euro. Und selbst das knallige Dark Horse fährt ab 72.500 in den heimischen Stall. Das ist absolut konkurrenzlos unter den letzten Vertretern der bedrohten Art Achtzylinder und ein ganz starkes Argument für den modernen Klassiker. Insofern sollte es schon ein Gebot der Achtsamkeit sein, dem Mustang auch auf dieser Seite des Atlantiks die Treue zu halten. 

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