Sixt fürchtet trotz der Krisen in Europa und dem Nahen Osten noch nicht um seine Geschäfte. Diese liefen auch im Juni und August bisher unvermindert gut. "Ich bin optimistisch und das ist nicht unbedingt der Normalzustand", sagte Konzern-Chef Erich Sixt am Dienstag in Pullach. Er rechne damit, dass das Jahr mit einem starken Ergebnis und einem leichten Plus enden werde.
Im zweiten Quartal hatten der Ausbau der Geschäfte im Ausland und steigende Touristenzahlen in Europa Sixt deutlich mehr Geld in die Kassen gespült. "Bislang sind bei uns keine Bremsspuren zu verzeichnen. Es besteht kein Grund, die Prognosen nach unten zu korrigieren." Dennoch lassen die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten auch Sixt nicht kalt. Noch seien die Folgen nicht zu spüren, dennoch warnte Sixt vor einer Eskalation. "Wenn Unternehmer aus Angst nicht investieren, entwickelt sich eine Teufelsspirale."
Die Autovermietung gilt als konjunkturanfällige Branche. Flaut die wirtschaftliche Entwicklung wegen der Krisen ab, sparen sich Firmen Geschäftsreisen – ein Bereich, mit dem Sixt viel Geld verdient. Im zweiten Jahresviertel war von Problemen noch nichts zu spüren: Deutschlands größter Autovermieter steigerte den Gewinn zwischen April und Juni um gut 13 Prozent auf 28 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um 7,6 Prozent auf rund 441 Millionen Euro.
Starkes Auslandsgeschäft
Besonders das Auslandsgeschäft trug zu dem guten Ergebnis bei. Seit drei Jahren mischt Sixt in den USA auf dem größten Automietmarkt der Welt mit. Der Markt gilt als hartumkämpft, dennoch baut der Konzern sein Netz aus. Zum Jahresende soll sich das erstmals auszahlen: Das Unternehmen rechnet mit einem leichten Gewinn im einstelligen Millionenbereich. "In die USA zu gehen, war eine unserer besten Entscheidungen", meinte Sixt.
Auch in Europa lief das Geschäft gut. Mehr Touristen kamen in den vergangenen Monaten in die Mittelmeerländer und mieteten Autos. Dem Ziel, 2015 europäischer Marktführer zu sein, ist Sixt ein Stück näher gekommen. Doch ohne den Zukauf anderer Autovermieter wird der Konzern die Lücke zum Branchenführer Europcar nicht schließen können. Das jedoch schließt Sixt momentan aus: "Wir sind nur profitabel, wenn wir organisch wachsen, nicht durch Akquisition." (dpa)