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Zeitung: Opel-Streichliste wird immer länger

21.09.2009 19:34 Uhr
Opel-Werk Bochum
"FAZ": Im Opel-Werk Bochum sollen bis 2011 knapp 2.200 der zuletzt rund 4.900 Arbeitsplätze wegfallen.
© Foto: ddp /Volker Hartmann/Archiv/AHO-Montage

Nach einem Zeitungsbericht will der designierte Investor Magna nun knapp 11.000 Arbeitsplätze in Europa abbauen. Derweil haben hinter verschlossenen Türen die Verhandlungen über die Jobkürzungen begonnen.

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Die künftige Opel-Mutter Magna will mehr Stellen streichen als bisher bekannt. Insgesamt sollten nach der geplanten Übernahme des Autobauers knapp 11 000 der derzeit noch etwa 46.000 Stellen in Europa wegfallen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Bislang war von 10.560 Jobs die Rede. Derweil haben am Montag hinter verschlossenen Türen die Verhandlungen über den europaweiten Jobabbau bei Opel begonnen. Der mit öffentlichen Milliardenhilfen gestützte Geschäftsplan des Magna/Sberbank-Konsortiums sieht nach bisherigen Erkenntnissen vor, dass in den vier deutschen Werken 4.500 der gut 25.000 Stellen wegfallen. Davon entfallen rund 2000 auf Bochum und mehr als 1.800 auf Rüsselsheim. Dagegen berichtete die "FAZ" unter Berufung auf Unterlagen des Opel-Treuhandbeirats über den Geschäftsplan von Magna, in Bochum sollten bis 2011 knapp 2.200 der zuletzt rund 4.900 Arbeitsplätze abgebaut werden. Im Stammwerk Rüsselsheim sollten gut 1.400 der rund 15.000 Arbeitsplätze wegfallen. Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz hatte vor dem Treffen deutlich gemacht, dass die Arbeitnehmer diese Zahlen nicht mittragen werden: "Das sind Planzahlen, die wir so nicht akzeptieren." Die Einigung in den Gesprächen zwischen Magna, Opel, dem Alteigentümer General Motors (GM) und den europäischen Arbeitnehmervertretern ist eine Voraussetzung für die Unterzeichnung des Kaufvertrags. Die Belegschaft soll zehn Prozent an dem neuen Unternehmen halten und bietet dafür bis 2014 einen Verzicht auf jährlich 265 Millionen Euro an. Magna und die russische Sberbank beteiligen sich mit jeweils 27,5 Prozent, der bisherige Eigentümer GM will 35 Prozent behalten.

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KOMMENTARE


Michael Schröer

21.09.2009 - 13:02 Uhr

Was hat sich denn der Betriebsrat von Opel so gedacht? Das Magna kommt und alles so weiter läuft? Natürlich wird erst mal die Kostenschraube angezogen, weil der Umsatz nicht problemlos hochzufahren ist. Das haben andere vor Magna auch schon versucht. Also geht es an die höchsten Kosten, an die Mitarbeiter. Das war eigentlich jedem klar, oder? Auch wenn die Magna-Übernahme schön geredet wurde, liegen die betriebswirtschaflichen Zahlen auf der Hand und soziale Kriterien müssen auf der Strecke bleiben. Das ist Business und jeder Unternehmer würde, wenn er rechnen kann, genauso reagieren. Für die Opel-Mitarbeiter ist es zwar sehr traurig, doch wie lange wird Opel mit Magna überhaupt noch existieren? Man fragt sich doch, ob Ideen und Technik nicht in Russland landen und Opel dann à la Holzmann verschwindet. Und mit der Auflösung verdunsten dann auch unsere Steuergelder. Das Risikopotenzial ist viel zu groß, um in die Zukunft zu investieren und die Opel-Mitabeiter sind gut beraten, nicht auf ein lahmes Pferd zu setzen.


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