Die chinesischen Autohersteller werden nach Einschätzung von VDA-Präsident Matthias Wissmann in Zukunft auch nach Deutschland drängen: "Noch konzentrieren sich die chinesischen Marken auf ihren stark wachsenden Heimatmarkt. Doch wir rechnen damit, dass sie in einigen Jahren auch den Export hochfahren werden, nicht nur in Schwellenländer", sagte Wissmann der "Börsen-Zeitung" (Mittwochausgabe). Die Chinesen zu unterschätzen sei ein großer Fehler.
Das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektroautos auf den Straßen zu haben, bezeichnete Wissmann als richtig – aber "hoch ambitioniert". Wenn viele Elektroautos unterwegs seien, könnten diese die Energiewende enorm unterstützen, weil sie als Energiespeicher zur Verfügung stehen könnten.
Beim Thema CO2-Ausstoß der Automobilindustrie gab sich Wissmann weiter kämpferisch: Der Vorschlag der EU-Kommission sei ein "Witz". "Die Deckelung würde bedeuten, dass jeder Hersteller jährlich pro EU-Land gerade einmal 185 Elektroautos anrechnen dürfte."
Flexiblere CO2-Regulierung
Zudem müsse auch beim EU-Flottenziel für den CO2-Ausstoß mehr Flexibilität geschaffen werden. „Grundsätzlich sind wir in Deutschland gewillt, das Ziel 95 Gramm CO2 je Kilometer im Jahr 2020 im Schnitt der europäischen Automobilflotte mit Nachdruck zu unterstützen“, betonte Wissmann. Die EU hatte im Juni im Streit um den CO2-Ausstoß einen Kompromiss gefunden. Der Grenzwert für den Treibhausgas-Ausstoß für Neuwagen soll von 2015 bis 2020 von 130 Gramm Kohlendioxid je Kilometer im Schnitt auf 95 Gramm sinken (wir berichteten). (dpa)
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