Die Geschäfte der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer sind laut Ifo-Konjunkturumfrage im April so gut gelaufen wie seit zwei Jahren nicht mehr. Der Geschäftslage-Index stieg von 10,7 auf 21,6 Punkte, die Erwartungen der Automanager legten von 18,6 auf 24,9 Index-Punkte zu. "Die Autobauer haben nun ihr Corona-Tief überwunden", sagte Ifo-Umfrageleiter Klaus Wohlrabe am Dienstag in München.
Nachfrage und Auftragsbestand seien im Vergleich zum März deutlich gestiegen, im Exportgeschäft erwarteten die Autobauer Steigerungen, die Produktion solle weiter hochgefahren werden. Die Kapazitätsauslastung stieg laut Ifo-Institut auf gut 91 Prozent. Allerdings beklagten inzwischen mehr als 60 Prozent der befragten Unternehmen Probleme bei den Vorprodukten - das sei aktuell "das große Thema". Mehrere Automobilwerke haben wegen fehlender Siliziumchips Kurzarbeit angemeldet (wir berichteten).
Weniger Mitarbeiter geplant
Weil die Autobauer für die Fertigung von Elektroautos weniger Mitarbeiter brauchen, planen sie trotz gut laufender Geschäfte generell mit weniger Mitarbeitern: "Die Beschäftigungspläne sehen weiter einen Arbeitsplatzabbau vor." Die ambitionierte EU-Klimapolitik zwinge die Branche, "erheblich in die Fertigung von Elektrofahrzeugen zu investieren, die langfristig weniger personalintensiv ist", erklärten die Wirtschaftsforscher.