Volkswagen Pkw will einen starken Impuls zur Absatzförderung setzen und die Kunden aus der Corona-bedingten Schockstarre befreien. Der Autobauer startet am kommenden Freitag (15. Mai) die bundesweite Aktion #vwfüreuch für Neu- und Gebrauchtwagen. Das Paket umfasst drei wesentliche Bausteine: Ratenschutz bei Jobverlust, Wartung und Inspektion sowie eine Anschlussgarantie zur Abdeckung der gesamten Laufzeit des abgeschlossenen Leasing- oder Finanzierungsvertrags. Auch die Schwestermarken Audi, Skoda und Seat sowie die leichten Nutzfahrzeuge beteiligen sich an dem Programm, jeweils gemeinsam mit der VW-Finanzsparte.
Mit der Initiative wolle man dafür sorgen, dass "die Kunden wieder zum Handel kommen", sagte Jürgen Stackmann, Vorstand Vertrieb, Marketing und Aftersales der VW-Hauptmarke, am Montag in einer Telefonkonferenz. Der Automanager verwies auf die aktuelle Verbraucherstimmung, die laut Marktforschungsinstitut GfK im April einen historischen Tiefpunkt erreicht habe. "Wir brauchen jetzt unmittelbar Maßnahmen, die positiv auf das Konsumklima wirken", betonte er.
Die #vwfüreuch Aktion gilt zunächst bis 31. Juli. Für Neuwagen mit Leasing- oder Finanzierungslaufzeiten von 36 oder 48 Monaten mit jeweils 10.000 Kilometer inklusive kostet das Paket laut Hersteller 9,99 Euro im Monat. Für Gebrauchtwagen erhöht sich bei einer Laufzeit ab 42 Monaten der Preis auf 14,99 Euro im Monat. Hinzu kämen günstige Leasing- und Finanzierungsangebote sowie ein Sonderleasing für den Kleinstwagen up!.
VW-Deutschland-Chef Holger B. Santel sprach von einem "unschlagbar günstigen Rundum-sorglos-Paket". Schon in den Einstiegsklassen betrage der Kundenvorteil 900 Euro. Auf plakativere Elemente wie eine Überzahlung des Gebrauchtwagens oder eine deutliche Ermäßigung beim Neufahrzeug habe man bewusst verzichtet, erklärte Santel. "Wir wollen keine Rabattschlacht anfeuern, sondern ein gutes Angebot mit echtem Mehrwert bieten." Der Handel könne vor Ort entscheiden, wie für den Kunden das beste Leasing- oder Finanzierungsangebot in Kombination mit dem Paket aussehen könne.
Mehr Sicherheit beim Autokauf
Santel hob einen wichtigen Aspekt beim Autokauf in Krisenzeiten hervor: "Wir wollen Kunden größtmögliche finanzielle Sicherheit geben." Mit der Initiative signalisiere die Marke: "Wir fangen wieder an!" Gleichzeitig gehe es auch darum, mit weiteren Maßnahmen das Vertrauen der Partnerbetriebe zu stärken. Stackmann zufolge zeigten die zu Beginn der Krise eingeleiteten Unterstützungsprogramme für die Autohäuser Wirkung. Sie hätten vor allem auf die Liquidität der Unternehmen eingezahlt und so für Stabilität im Netz gesorgt. Aktuell sei ihm keine Insolvenz eines größeren VW-Betriebs bekannt.
Der Wolfsburger Autobauer investiert nach eigenen Angaben einen "deutlichen zweistelligen Millionen-Betrag" in das neue Abstzprogramm, das auch in weiteren europäischen Märkten anlaufen soll. Vertriebschef Stackmann hofft, damit auch einen volkswirtschaftlichen Schub setzen zu können. "Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass vor allem von der Autoindustrie ein starker Impuls ausgeht, der als Schwungrad für die gesamte Wirtschaft dienen kann", sagte er.
Die Corona-Krise hatte die VW-Verkäufe im April deutlich gedrückt. Auf dem Heimatmarkt waren es gut zwei Drittel. "Gegenüber dem Vorjahr haben wir 67 Prozent Volumen in Deutschland verloren", so Stackmann. Damit sei man hier noch "in einer fast exklusiv guten Lage" – in manchen anderen Ländern sei das Minus erheblich größer gewesen. Insgesamt sanken die europäischen Auslieferungen der Hauptmarke im Vergleich zum April 2019 um 83 Prozent. In Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien habe es fast gar keine Verkäufe mehr gegeben, dort habe man 99 Prozent des Absatzes verloren.
"Totalausfall" im April
Stackmann sprach im Rückblick auf den vergangenen Monat von einem "Totalausfall" der Nachfrage durch die Pandemie-Folgen. "So etwas habe ich noch nie gesehen." Der US-Markt komme bisher noch relativ glimpflich davon, dort betrug das Minus 35 Prozent. Mit Verzögerung schlage die Absatzkrise nun auf Südamerika durch, in Brasilien habe die VW-Kernmarke zuletzt etwa 80 Prozent weniger Autos verkauft. Doch China erhole sich zunehmend: Im April lagen die Verkäufe dort um 2,5 Prozent im Minus, der Gesamtmarkt um sieben Prozent. "Das zeigt, dass China fast wieder auf Vorkrisenniveau läuft."
Stackmann zeigte sich verhalten optimistisch, dass auch in Deutschland die Nachfrage im zweiten Quartal wieder anspringe könne. Jetzt gelte es, die "Kaufbremse im Kopf" mit geeigneten Maßnahmen zu lösen. Die Absicht der Bundesregierung, ein umfassendes Konjunkturpaket bis Anfang Juni zu erarbeiten, begrüße er ausdrücklich.
Für die eigene Strategie habe die Krise schon jetzt gezeigt, dass der Online-Vertrieb "extrem an Momentum gewonnen" habe. Volkswagen investiert verstärkt in digitale Schnittstellen. Am Marktstart für das neue E-Auto ID.3 im Sommer halte man fest, unterstrich Stackmann. Hier gibt es Verzögerungen wegen Software-Problemen. "Wir entwickeln mit Hochdruck das Thema weiter. Das Fahrzeug ist weitgehend fertig." Von Mitte Juni an seien in Deutschland verbindliche Bestellungen möglich. (rp)
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