Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess sieht die EU-weiten CO2-Emissionsziele für die eigene Neuwagenflotte in Reichweite. Von den härteren Abgasgrenzwerten sei man nur "ein Gramm oder so" entfernt, sagte der Manager der "Financial Times" (Dienstag). "Wir haben noch nicht aufgegeben, aber es wird sehr eng, die Flottenziele zu erreichen." Volkswagen habe noch immer eine Chance. Das hänge auch davon ab, wie viele Fahrzeuge mit niedrigen Emissionswerten im Rest des Jahres noch verkauft werden könnten.
Autobauer wie VW setzen vor allem auf Elektroantriebe, um die Ziele der EU zu erreichen.
In diesem Jahr müssen Hersteller in der Europäischen Union (EU) unter gewissen Ausnahmen den Grenzwert von 95 Gramm ausgestoßenem Kohlendioxid (CO2) je gefahrenem Kilometer im Schnitt ihrer neu verkauften Autos einhalten. Für Autobauer gelten dabei je nach Marktsegment teils höhere individuelle Werte, etwa weil zum Beispiel Mercedes und BMW vorwiegend schwerere Fahrzeuge verkaufen. Zudem dürfen in einer Einführungsphase in diesem Jahr noch die emissionsreichsten fünf Prozent der Fahrzeuge aus der Flotte herausgerechnet werden, diese Übergangsregelung entfällt 2021.
Autobauer hatten angesichts schleppender Elektroautoverkäufe befürchtet, wegen der neuen Regeln mit Milliardenstrafzahlungen belastet zu werden. Je verkauftem Fahrzeug und überschrittenem Gramm CO2 im Durchschnitt werden 95 Euro fällig, was sich schnell läppern kann. Die Verkaufsförderung für Plugin-Hybride und Elektroautos in der Pandemie hat den E-Autos jedoch einen deutlichen Schub beim Marktanteil gegeben. Volkswagen-Vertriebsmanager Christian Dahlheim hatte bereits von einem "engen Rennen" gesprochen. (dpa)