Volkswagen-Betriebsratschef Bernd Osterloh hat davor gewarnt, dass sich der Konzern bei der Digitalisierung verzettelt. Bislang trieben die einzelnen VW-Marken die digitale Entwicklung je mit eigenen Zukunftslaboren, sogenannten Labs, voran, sagte Osterloh in Wolfsburg. "Die Frage ist bloß: wer führt das zusammen? Warum gibt es gute Ideen, die nie das Licht der Welt erblicken? Das ist für den Konzern nicht besonders wirtschaftlich." Osterloh erneuerte in dem Zusammenhang seine Forderung nach einem eigenen Vorstandsressort für IT, Digitalisierung und Mobilitätsdienstleistungen.
VW-Digitalchef Johann Jungwirth hatte zuvor dem "Manager Magazin" gesagt, dass Anfang des Jahres ein Konzern-Vorstandsausschuss für die digitale Transformation beschlossen worden sei. Osterloh betonte: "Ideen gibt es viele, und die Labs laufen wirklich gut. Alles, was da an Digitalisierung bei den einzelnen Marken läuft, finde ich bemerkenswert." Allerdings müssten die Konzernmarken zusammenarbeiten.
Erst unlängst hatte Osterloh "Marken-Egoismen" kritisiert: "Da braucht man auf der Konzernebene einen eigenen Vorstand, jemanden, der Schulterklappen hat und das Thema vorantreibt", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. (dpa)