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VW-Betriebsräte: "Anspruchsvollere Ziele" für Manager-Boni

03.02.2017 13:15 Uhr
100 Euro Geldschein
VW will sein Vergütungssystem für Manager ändern. Der Betriebsrat fordert "anspruchsvollere Ziele".
© Foto: ferkelraggae/Fotolia

Der vergoldete Abschied für Ethik-Chefin Hohmann-Dennhardt hat die Debatte über Managerabfindungen und -boni bei VW neu angefacht. Betriebsräte beklagen falsche Signale. Und Ex-Chef Winterkorn schweigt zu neuen Vorwürfen.

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Die üppigen Bonuszahlungen für Manager sollen bei Volkswagen nach dem Willen der Betriebsräte nur noch bei entsprechend hoher Leistung fließen. Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh forderte am Freitag in der "Braunschweiger Zeitung": "Es passt nicht ins Bild: Leiharbeiter werden vom Vorstand abgemeldet, und gleichzeitig geht ein Vorstandsmitglied mit Millionen aus der Tür." In der Aufarbeitung der Abgas-Affäre hielten sich Anwälte von Ex-VW-Chef Martin Winterkorn derweil zu neuen Vorwürfen bedeckt.

Europas größter Autohersteller hatte bereits 2016 angekündigt, sein Vergütungssystem für Manager ändern zu wollen. "Dabei muss das neue System deutlich anspruchsvollere Ziele setzen", verlangte Osterloh. Die Vorstände sollten höhere Hürden überwinden müssen, um ihre Boni voll ausgezahlt zu bekommen. Osterloh ist auch Mitglied des VW-Aufsichtsrates, der die Gehälter für Top-Manager beschließt.

Von den Arbeitnehmervertretern der Töchter Porsche und Audi bekam er Unterstützung. "Eine intergalaktische Vorstandsvergütung kann es nur bei einer intergalaktischen Leistung geben", sagte der oberste Betriebsrat von Porsche, Uwe Hück, der Deutschen Presse-Agentur. "Sonst versteht das draußen keiner." Audi-Betriebsratschef Peter Mosch polterte: "Wir haben als Arbeitnehmervertreter jetzt langsam genug. Das alles schadet dem Konzern und den Arbeitsplätzen." Zuletzt hatte es Kritik gegeben, weil Christine Hohmann-Dennhardt zu ihrem Abschied eine Zahlung von über zwölf Millionen Euro nach nur gut einem Jahr Arbeit als VW-Vorstand für Integrität und Recht erhält (wir berichteten).

Piëch-Aussage setzt Winterkorn unter Druck

Nach "Spiegel"-Informationen muss sich Winterkorn, der im September 2015 über den Abgas-Skandal gestürzt war, inzwischen gegen weitere Vorwürfe im Zusammenhang mit den Diesel-Manipulationen wehren. Der frühere Konzernpatriarch und Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch habe Winterkorn Ende 2016 mit einer Aussage bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig belastet, schrieb das Magazin.

Demnach soll Winterkorn doch schon früher als von ihm eingeräumt vom Abgasbetrug erfahren haben – nach einem Hinweis und einer Ansprache durch Piëch. Zuletzt hatte Winterkorn ein solches Wissen im Untersuchungsausschuss des Bundestags erneut verneint. Die Braunschweiger Staatsanwälte ermitteln inzwischen gegen ihn wegen des Verdachts des Betrugs und der Marktmanipulation.

Winterkorns Anwälte teilten der Deutschen Presse-Agentur mit, ihr Mandant habe "erst vor wenigen Tagen von der Existenz einer weitergehenden Aussage des ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden, Prof. Dr. F. Piëch, erfahren". Winterkorn kenne jedoch noch keine Details. "Herr Winterkorn wird sich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen – und damit auch zu dieser Aussage – äußern, sobald ihm die Akten der Staatsanwaltschaft Braunschweig zur Einsicht vorgelegen haben." (dpa)

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KOMMENTARE


hansi

03.02.2017 - 22:25 Uhr

Frau Hohmann Denhardt wurde zur Aufklärung geholt, weil Sie für Daimler in den USA einen drohenden Skandal geräuschlos abgewickelt hat. Dann wurden bei Daimler Compliance Regeln eingeführt um solche Dinge für die Zukunft auszuschließen.Mit den USA ist VW anscheinend klar. Weitere Aufklärung ist nicht gewünscht. Daher wird die Dame herauskomplementiert. Gewerkschaften und Politik haben diesen Beschluß und die Abschiedssumme mit beschlossen. Bei VW wird sich auch durch den Dieselskandal nichts ändern.


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