Der Verkauf von Opel soll ungeachtet noch offener Fragen bei Mitbestimmung und Staatshilfen an diesem Donnerstag (15. Oktober) besiegelt werden. Der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna und Alteigentümer General Motors (GM) sind fest entschlossen, den Kaufvertrag zu unterzeichnen und damit den monatelangen Verhandlungspoker vorerst zu beenden. Hinter den Kulissen wurde derweil am Mittwoch intensiv weiter verhandelt. In Saragossa versuchte Magna, spanische Bedenken an dem Rettungskonzept auszuräumen. Gleichzeitig setzten die Opel-Betriebsräte in Frankfurt ihre Gespräche mit Vertretern von Magna, GM und Opel über die künftigen Mitbestimmungsrechte der Belegschaft fort. Eine Einigung zwischen Magna und den Betriebsräten gilt als Voraussetzung für die Unterzeichnung des Kaufvertrags. Soll der Termin zur Vertragsunterzeichnung nicht verschoben werden, müssen die Parteien daher schnell zu einem Ergebnis kommen. An den Gesprächen in Saragossa zum milliardenschweren Hilfspaket für Opel nahmen neben Magna und der spanischen Regierung auch Vertreter der Gewerkschaften und der Regierung der Region Aragonien teil. Der spanische Industrieminister Miguel Sebastián und Magna-Chef Siegfried Wolf seien aber nicht dabei, wie eine Sprecherin der aragonischen Regierung mitteilte. Details wurden zunächst nicht bekannt. Magna bessert in Spanien nach Sebastián und Wolf hatten am Vortag bei einem gut zehnstündigen Treffen eine Annäherung erzielt. Magna habe einen verbesserten Vorschlag vorgelegt, der langfristig die Zukunft des Opel-Standortes Figueruelas nahe Saragossa sichere, sagte der spanische Minister. Es gebe in zentralen Punkten aber noch Klärungsbedarf. "Eine Einigung ist möglich, noch sind wir aber weit davon entfernt." Auch der Vorsitzende der mächtigen Gewerkschaft CCOO, Ignacio Fernández Toxo, sieht Fortschritte. Magna scheine zu Zugeständnissen bereit zu sein, sagte er in Madrid. Die Madrider Regierung hatte für das Werk bei Saragossa – dort gelten rund 1350 der 7200 Arbeitsplätze als gefährdet – langfristige Garantien gefordert. Andernfalls will das Land sich nicht an dem 4,5 Milliarden Euro schweren staatlichen Rettungsplan für "New Opel" beteiligen.
Vor Opel-Verkauf: Intensive Gespräche über Hilfspaket und Mitbestimmung
Magna war bemüht, spanische Bedenken an dem Rettungskonzept auszuräumen. Gleichzeitig verhandelten die Opel-Betriebsräte mit Konzernvertretern über die künftigen Mitbestimmungsrechte der Mitarbeiter.