Die Übernahme von Opel durch Magna steht unmittelbar bevor. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus verlässlichen Quellen erfuhr, wollen der Alteigentümer General Motors (GM) und der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna den Kaufvertrag an diesem Donnerstag unterzeichnen. Auch GM-Chef Fritz Henderson bekräftigte am Dienstag in Schanghai, das Geschäft werde noch in dieser Woche besiegelt. Unterdessen führte Magna am Dienstag in Madrid Gespräche über eine finanzielle Beteiligung Spaniens an der Opel-Rettung. Der Kaufvertrag kann zwar auch ohne die noch ausstehenden finanziellen Zusagen der Regierungen aus den anderen EU-Ländern mit Opel-Standorten erfolgen, wie Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) am Dienstag betonte: "Was am Donnerstag passieren soll, ist die Vertragsunterzeichnung durch GM." Deutschland sei aber zuversichtlich, die beantragten Staatshilfen von 4,5 Milliarden Euro nicht alleine schultern zu müssen. Koch bekräftigte in Berlin seine Erwartung, dass die anderen Opel-Länder den Rettungsplan mittragen werden. "Es gibt eine vernünftige Diskussion mit Großbritannien und Spanien. Das ist eine Sache im Interesse aller." Zuletzt hatte sich vor allem die spanische Regierung quergestellt. Sie verlangt für eine Beteiligung an dem milliardenschweren Finanzierungspaket eine Garantie für die beiden Produktionslinien am Standort Saragossa. Andernfalls will Madrid kein Geld für den staatlichen Rettungsplan geben. die zu erhalten. Gewerkschaften verlassen Verhandlungstisch Um die Unstimmigkeiten auszuräumen, kamen am Dienstag Spaniens Industrieminister Miguel Sebastián, Magna-Chef Siegfried Wolf und Gewerkschaften in Madrid zusammen. Die Arbeitnehmervertreter erklärten am Nachmittag die Gespräche mit Magna für gescheitert. Der kanadisch-österreichische Zulieferer sei zu keinen größeren Zugeständnissen bereit, kritisierte Opel-Betriebsratschef José Juan Arcéiz in Madrid. Man hätte deshalb den Verhandlungstisch verlassen. Ungeachtet dessen dauere das Gespräch zwischen Wolf und Sebastián an, hieß es im Ministerium. Magna will in Saragossa rund 1.300 der etwa 7.000 Arbeitsplätze streichen. Spanien befürchtet zudem, dass Produktionsteile für den Opel Corsa ins deutsche Eisenach verlagert werden. Der Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz hatte hingegen vorgeschlagen, dass Spanien die Fertigung des Corsa-Fünftürers behalten, den Dreitürer aber nach Eisenach abgeben solle. Im Gegenzug könne Saragossa Aufträge übernehmen, die bisher an Fremdfirmen vergeben wurden. Damit könne sowohl ein größerer Stellenabbau als auch der Abfluss von Bargeld verhindert werden.
Kreise: Opel-Vertrag am Donnerstag fix
Ungeachtet der Unstimmigkeiten zwischen den europäischen Opel-Staaten über die finanziellen Hilfen wollen Magna und GM am Donnerstag den Übernahmevertrag zum Abschluss bringen.