Die IG Metall fordert für die rund 100.000 Beschäftigten in den westdeutschen VW-Werken und in der VW-Finanzsparte sechs Prozent mehr Geld. Diese Forderung für die anstehende Tarifrunde hat die große Tarifkommission am Montag in Hannover einstimmig beschlossen. Die erste Verhandlung ist auf den 19. Januar 2011 in Hannover angesetzt. Der Entgelttarifvertrag für die Beschäftigten der Volkswagen AG läuft zum 31. Januar 2011 aus.
IG Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine begründete die Forderung mit der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung bei Europas größtem Autobauer. Der Anfang des Jahres erzielte Abschluss für den Flächentarifvertrag der Branche könne daher keine Richtschnur sein.
"Volkswagen war nur am Rande von der Wirtschaftskrise betroffen und ist gestärkt aus ihr hervorgegangen. Der Automobilbauer fährt seit Monaten von Rekord zu Rekord und steht besser da als die Wettbewerber", sagte Meine. Vor diesem Hintergrund sei die Forderung nach sechs Prozent mehr Geld für die Beschäftigten "angemessen und gut begründet".
"Ganz schlechter Witz"
VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh wies zugleich die jüngsten Vorstellungen von Personalvorstand Horst Neumann zurück. Dessen Argumentation in einem Interview am Wochenende sei "ein ganz schlechter Witz", sagte Osterloh der dpa in Hannover. Neumann hatte die im Flächentarifvertrag vorgesehene Erhöhung von 2,7 Prozent als "Boden" bezeichnet und dazu auf die Gewinnbeteiligung am operativen Ergebnis für die Belegschaft hingewiesen.