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Verwaltungsrat: Ghosn soll Renault-Chef bleiben

16.02.2018 14:54 Uhr
Carlos Ghosn

Seit 2005 führt Carlos Ghosn den französischen Autobauer, nun soll er noch vier weitere Jahre im Amt bleiben. Erklärtes Ziel: Die Allianz mit Nissan und Mitsubishi festigen und einen Nachfolger aufbauen.

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Renault-Chef Carlos Ghosn soll für eine weitere Amtszeit an der Spitze des französischen Autobauers bleiben. Der Verwaltungsrat gab am Donnerstagabend grünes Licht, den Vertrag mit dem 63-Jährigen für vier Jahre zu verlängern. Darüber soll nun die Hauptversammlung der Anteilseigner im Juni entscheiden. Ghosn habe zudem entschieden, Thierry Bolloré zur neuen Nummer zwei des Konzerns zu ernennen, teilte der Verwaltungsrat weiter mit. An diesem Freitag stellt der Autobauer seine Jahreszahlen für 2017 vor, dazu ist auch eine Pressekonferenz mit Ghosn angekündigt.

Bolloré war im Vorstand bislang für Wettbewerbsfragen zuständig und wird nun stellvertretender Generaldirektor – ein Posten, den es derzeit nicht gibt. Das Pariser Wirtschaftsministerium hatte auf die Positionierung eines möglichen Nachfolgers Ghosns gedrängt. Der französische Staat hält 15 Prozent an Renault.

Als ein aussichtsreicher Kandidat galt bisher auch der deutsche Vorstand Stefan Müller, der als Chief Performance Officer (CPO) das operative Geschäft verantwortet. Der Manager wird sich aber zum kommenden Montag (19. Februar) "aus gesundheitlichen Gründen" aus der Konzernführung zurückziehen, wie der Autobauer bereits am Mittwoch mitgeteilt hatte.

30 Prozent weniger Gehalt

Nach Angaben von Wirtschaftsminister Bruno Le Maire stimmte Ghosn zu, sein Gehalt um 30 Prozent zu verringern. Deshalb habe der Staat im Verwaltungsrat für die Entlohnung des Renault-Chefs gestimmt, sagte Le Maire der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Die Höhe von Ghosns Gehalts hatte in der Vergangenheit für Auseinandersetzungen mit dem französischen Staat gesorgt. Der heutige Präsident Emmanuel Macron hatte den Autobauer im Jahr 2016 in seiner damaligen Funktion als Wirtschaftsminister bei diesem Thema unter Druck gesetzt, woraufhin Ghosn Zugeständnisse machte.

Nach dem Willen des Verwaltungsrats sollen die kommenden vier Jahre unter anderem genutzt werden, die Nachfolgeplanung an der Renault-Spitze voranzutreiben. Außerdem solle in dieser Zeit dafür gesorgt werden, dass die maßgeblich von Ghosn geprägte Allianz mit den japanischen Autobauern Nissan und Mitsubishi dauerhaft Bestand hat.

Seit 2005 mit Doppelfunktion

Der in Brasilien geborene Manager hatte 1999 von Renault kommend die Spitze von Nissan übernommen, um den verschuldeten Konzern aus der Krise zu führen. 2005 hatte Ghosn auch die Spitze von Renault übernommen. Die Franzosen sind mit Nissan durch Überkreuz-Beteiligungen verbunden.

Renault, Nissan und Mitsubishi verkauften im vergangenen Jahr zusammen 10,6 Millionen Autos und leichte Nutzfahrzeuge weltweit. Bei Nissan gab Ghosn den Posten des Vorstandschefs im vergangenen Frühjahr ab, blieb aber Präsident. Zudem führt er die Allianz. (dpa)

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KOMMENTARE


Mathias Süchting (AH S+K)

17.02.2018 - 10:33 Uhr

Dann mal herzlichen Glückwunsch. So lange an der Spitze eines Konzernes ist heute schon selten. In anderen Konzernen bleiben die drei Jahre und springen dann weiter.


Jörg Neumann

19.02.2018 - 10:04 Uhr

Alles richtig gemacht: Unter dem Strich sprang der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um die Hälfte auf 5,1 Milliarden Euro, weil Renault zudem etwas profitabler arbeitete und die Beteiligung an Nissan deutlich mehr Gewinn abwarf. Wenn sich jetzt noch die Liefersituation für die deutschen Händler bei Ersatzteilen und bei Dacia verbessert, sehen wir alle goldenen Zeiten entgegen?


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