Der Elektroauto-Pionier Tesla will künftig auch Autos im weltgrößten Markt China bauen. Hintergrund sind die hohen Einfuhrzölle in dem Land, die die Wagen verteuern. Derzeit laufen Gespräche mit der lokalen Regierung von Shanghai zur Ansiedlung einer Produktion in der Metropolregion.
Ende des Jahres wolle das von Elon Musk geführte Unternehmen die Produktionspläne konkreter machen, teilte Tesla am Donnerstag mit. Zwar soll der größte Teil der Produktion in den USA bleiben. Aber Tesla brauche Fabriken vor Ort, um die Autos in den bedienten Märkten erschwinglich zu machen.
China ist nicht nur der größte Automarkt, sondern auch Vorreiter bei Elektroantrieben. 2016 wurden in der Volksrepublik laut nationalem Herstellerverband CAAM rund 507 000 Fahrzeuge mit E-Antrieb verkauft – ein Wachstum von mehr als 50 Prozent. Die chinesische Regierung hat – auch wegen der Smog-geplagten Megastädte des Landes – Elektroautos als strategischen Eckpfeiler ihrer Industriepolitik auserkoren.
Tesla Model 3 (2018)
BildergalerieLokaler Partner nötig
Tesla hat im vergangenen Jahr gut eine Milliarde US-Dollar Umsatz in China gemacht – nach Analystenschätzungen entspricht das rund 11.000 verkauften Autos. Auf importierte Fahrzeuge entfallen in China Einfuhrzölle von 25 Prozent, die die Autos teurer machen als lokal gefertigte Fahrzeuge. Fällt der Zoll weg, kann Tesla besser mit Elektromodellen aus China konkurrieren. Dazu braucht der US-Hersteller im Land aber einen lokalen Partner für ein Gemeinschaftsunternehmen.
Derzeit haben die Kalifornier die Sportlimousine Model S sowie das SUV Model X im Angebot. Im Juli soll die Produktion des Model 3 starten, mit dem Musk den Massenmarkt bedienen will. (dpa)