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Umfrage: Schnellere Modellwechsel stoßen auf Ablehnung

19.12.2012 09:00 Uhr
Umfrage: Schnellere Modellwechsel stoßen auf Ablehnung
Die Modell-Lebenszyklen werden immer kürzer. Der Golf I zum Beispiel wurde neun Jahre gebaut, die sechste Generation nur vier Jahre.
© Foto: VW

Rund 40 Prozent der deutschen Autofahrer missbilligen laut Umfrage die immer kürzeren Pkw-Lebenszyklen. Als größter Nachteil gilt der beschleunigte Wertverlust der Fahrzeuge.

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Die immer kürzeren Modell-Lebenszyklen bei den Autoherstellern lehnen rund 40 Prozent der deutschen Autofahrer ab. Während rund 37 Prozent diese neutral bewerten, sehen nur 20 Prozent die schnellen Wechsel positiv. Das hat eine Online-Umfrage von "Auto Motor und Sport" und der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) ergeben.

Knapp zwei Drittel der Befragten sehen in dem beschleunigten Wertverlust der Autos den größten Nachteil. Die Hälfte findet, dass neue Fahrzeuge schneller alt wirken, wenn das Nachfolgemodell auf dem Markt ist. Darüber hinaus befürchtet über die Hälfte der Autofahrer, dass neue Modelle nicht ausgereift sind, wenn sie auf den Markt kommen. Von einem Drittel wird die hohe Teuerungsrate dem schnellen Modellwechsel zugeschrieben. Einen positiven Aspekt sehen etwa 60 Prozent darin, dass Vorgängermodelle günstiger erworben werden können.

Auf große Zustimmung stößt dagegen die fortschreitende Ausweitung der Sortimente. Fast drei Viertel der Umfrage-Teilnehmer hoffen, dass sie dadurch leichter ein passendes Auto finden können. Gut ein Viertel gibt jedoch an, durch die enorme Angebotsfülle den Überblick zu verlieren. (mid/ts)

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KOMMENTARE


Andreas

19.12.2012 - 11:26 Uhr

Es wird schon stimmen, dass 40% der deutschen Autofahrer die immer schneller erfolgenden Modellwechsel eigentlich ablehnen. Die Automobilhersteller sind aber unter dem Wettbewerbsdruck, den sie sich gegenseitig auferlegen gezwungen ihre Modellpalette immer schneller auszutauschen. Ein Markt wie China erwartet immer den neusten Schrei. Wenn etwas neues auf dem Markt kommt, dann gilt dort der Vorgänger als veraltet. Altes ist aber in China nichts wert und dadurch praktisch unverkäuflich. Eine Lösung des Problems ist nicht in Sicht, außer die Hersteller würden vereinbaren, Neuerungen mit geringeren wechselintervallen herauszubringen. Aber daran dürfte wohl niemand ernsthaft glauben, der die Märkte und Hersteller nut ansatzweise kennt.Für mich selbst habe ich den Schluss gezogen, mir nur noch Fahrzeuge gebraucht zu kaufen, die die Tendenz zum Klassiker haben, diesen lange zu fahren und dann einzulagern wenn sie durch einen neueren Nachfloger ersetzt wird. Mein Pagoden SL kommt jedenfalls nie mehr aus der Mode, es sei denn es gibt kein Benzin mehr aber dann kommt er eben ins Museum


E.Kühlwetter (wallibelli)

19.12.2012 - 17:52 Uhr

Im Herbst 1978 kaufte ich einen Golf GTI für LP 15.085,-DM mit Extras etwa 15.800,-DM. Nach vier Jahren und knapp 80.000 km erlöste ich dafür noch 9.900,-DM. Der Verlust betrug knapp 6.000,-DM oder 75,-€ im Monat. Wer 2009 einen Golf VI GTI kaufte bezahlte mit ein paar Extras ca. 30.000,-€. Er wird mit 80.000 km im kommenden Jahr noch ca. 13.500,-€ erlösen. Macht einen Wertverlust von 345,-€ pro Monat. Das entspricht einem Anstieg um 370% gegenüber 1978. Umgerechnet heißt das: Wer damals 1.000,-€ netto verdiente, müßte heute 4.800,-€ netto verdienen, um den gleichen Wertverlust stemmen zu können. Genau hier liegt die Ursache für den Anstieg der Durchschnittshaltedauer bei Privatkunden auf aktuell 9,4 Jahren, die Verlagerung der Neuwagennachfrage auf kleinere Modelle mit dem einhergehendem Rückgang der Privatkäufer. Die Autopreise sind den Nettolöhnen seit Mitte der 90ziger Jahre uneinholbar davongefahren. Verstärkt werden die negativen Auswirkungen noch durch eine ebenso überproprotionale Kostensteigerung des Betriebs/Unterhalts eines Autos zunehmend in den letzten 10 Jahren. Möglich war dies nur durch eine unverhältnis hohe steuerliche Subventionierung der gewerblich genutzten Fahrzeuge. Nahezu alle dt. Anbieter setzen die Mehrzahl ihrer Neufahrzeuge hier zu Lande in diesem Bereich ab. In der Spitze sogar bis zu 80% (BMW/Audi). Man sollte mit Focus auf den Privatkunden auf keinen Fall der Unterhaltungselektronik nacheifern. Die kann es sich nicht zuletzt auf Kosten des Autoabsatzes (bei Jüngeren) leisten, jedes Jahr bzw. alle zwei Jahre aktualisierte Produkte auf den Markt zu werfen. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob Produkte mit Durchschnittspreisen von 26.000,-€ in D-land oder Produkte mit Durchschnittspreisen von 500-1000,-€ (Smartphones,Tablets und TV) nach vier Jahren 50 bis 60% an Wert verlieren. Es gibt bei Sachgütern kaum eine effzientere Form der Geldvernichtung - wenn nicht abschreibar- als den Kauf eines gängigen Autos schon ab Kompaktklasse aufwärts bei Ersatz schon nach 3-4 Jahren, sofern man den offiziellen LP-Preis zugrunde legt.


Michael Kühn

19.12.2012 - 19:59 Uhr

@ Andreas, zum Thema China usw. wäre z. B. zu sagen, dass es dort sehr viele besonders gepflegte Traditionen gibt und geradezu bei der "einfachen" / wenig verdienenden Bevölkerung (die Mehrzahl dieses Landes) eine Wertbeständigkeit von einer Sache immer noch hoch angesehen ist. Seit vielen Jahren habe ich private Kontakte mit Chinesen und deren Eltern in China und kann eigentlich nur erkennen, dass die "veralteten" Vorgänger-Modelle weitestgehend bei Handy`s, Computer, Cameras und deren technische Komponenten usw. abgelehnt werden. Weil mit diesen Dingen China mittlerweile auch unsere deutsche Telekom, als Lieferant, versorgt (Router für das Internet usw.)! Diese Dinge fabrizieren sie mittlerweile in einer wirklich guten Qualität und betreiben erfolgreich die Weiterentwicklung. Ich sehe für die zukünftige Entwicklung im Automobilbereich eher eine Abnahme an deutschen Fertigprodukten, weil man dort sehr schnell lernt, wie es z. B. auch in Japan, Korea der Fall war... - Das bedeutet: Wenn unsere deutschen Produkte wieder auf Wertbeständigkeit ausgelegt werden würden, hätten sie dort für lange Zukunft einen zuverlässigen aber kleineren Markt zu erwarten. Unsere heutigen + schnellen Modellwechsel (Wegwerfprodukte) werden dort zukünftig noch schneller, billiger und auch besser produziert werden können! China kauft unsere Fertigprodukte oder "Know How`s" um zu lernen. Dann wird es im eigenen Land selbst produziert. Es ist ein riesengroßes Land welches bereits vor Jahrtausenden über Technologien verfügte, die für uns unvorstellbar waren. (z. B. das Klopapier wurde in China erfunden, sonst würden wir Germanen uns heute noch mit Steinen oder Gras behelfen...- oder auch die Schifffahrt...usw.) China ist aus dem "Dornröschenschlaf" aufgewacht u. verfügt über 1,3 Mia. Menschenpower !!!


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