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Übernahmepoker: Opel-Städte nehmen Merkel in die Pflicht

27.08.2009 01:56 Uhr
Opel und General Motors gehen getrennte Wege
Aus Sicht der vier Opel-Städte ist das "Katz und Mausspiel" von GM nicht akzeptabel.
© Foto: Clemens Bilan/ddp

Die Oberbürgermeister von Rüsselsheim, Bochum, Kaiserslautern und Eisenach haben die Kanzlerin aufgefordert, sich aktiv in die Verkaufsverhandlungen einzuschalten. Außenminister Steinmeier drängt weiter auf ein Investorenmodell.

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Die vier Oberbürgermeister der deutschen Opel-Standorte fordern eine rasche Entscheidung über den künftigen Miteigentümer des Autokonzerns. Dazu müsse sich aus Sicht von Stefan Gieltowski (Rüsselsheim), Ottilie Scholz (Bochum), Klaus Weichel (Kaiserslautern) und Matthias Doht (Eisenach) Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) jetzt aktiv einschalten und darum werben, dass Magna den Zuschlag erhält. "Ein Katz und Mausspiel von General Motors ist aus deutscher Sicht nicht zu akzeptieren", hieß es in einer am Mittwoch in Kaiserslautern veröffentlichten Stellungnahme des Quartetts. Aus Sicht der Oberbürgermeister sei es nicht mehr länger hinnehmbar, die betroffenen Regionen und vor allem die Beschäftigten weiter hinzuhalten. "Frau Merkel muss das jetzt zur Chefsache machen und vorantreiben", hieß es in der Stellungnahme. Das Magna-Konzept biete langfristig Sicherheit und Entwicklungsmöglichkeiten für alle deutschen Opel-Standorte. SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier forderte GM erneut auf, sich schnell auf ein Modell für Opel zu verständigen. "Die Arbeitnehmer bei Opel brauchen jetzt endlich Klarheit", sagte der Außenminister dem "Weser Kurier" (Donnerstag). Er nehme den GM-Vorstand beim Wort, sagte Steinmeier weiter. "Opel soll weder Pleite gehen noch zurück zu GM. Wir alle wollen einen starken Investor, der Opel in eine gute Zukunft führt." "Roland Koch ist ein Held" Unterdessen warf der Chef des Beirats der Opel-Treuhand, Fred Irwin, Bund und Ländern vor, sich zu stark auf das kanadisch-russische Konsortium um den Autozulieferer Magna als Käufer zu versteifen. "Die deutsche Politik hat sich viel zu früh festgelegt", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstag). Auch seien die Telefonate und Gespräche deutscher Politiker mit ihren US-Kollegen wenig hilfreich. Die amerikanische Regierung habe sehr deutlich gemacht, dass sie sich nicht einmische. "Manche der deutschen Bemühungen laufen also ins Leere." Den hessischen Ministerpräsidenten nahm Irwin von seiner Kritik aus: "Roland Koch ist ein Held. Ohne Roland Koch gäbe es das Treuhand-Modell nicht. Er hat sich das Konzept ausgedacht." Steinmeier wies die Vorwürfe zurück. Die Entscheidung für Magna sei nicht vorschnell erfolgt. Man habe sich wohlüberlegt für das Konzept entschieden, "das die vier deutschen Standorte am Leben erhält und ihnen eine neue Perspektive gibt". Dafür zu werben, sei die Pflicht der Bundesregierung. (dpa/rp)

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