Das Kaufangebot zweier US-Finanzinvestoren für Osram beflügelt bei Anlegern die Hoffnungen auf Mitnahmegewinne. Von Mittwochnachmittag bis Donnerstagmittag legten die Papiere an der Frankfurter Börse um fast vier Euro von gut 29 auf knapp 33 Euro zu - ein Anstieg von über zehn Prozent. Zwischenzeitlich hatten die Papiere des Münchner Beleuchtungsherstellers sogar noch deutlich höher notiert.
Die zwei potenziellen Käufer Bain Capital und Carlyle bieten 35 Euro je Aktie, ein deutlicher Aufschlag im Vergleich zum Osram-Kurs in den vergangenen Wochen. Daraus würde sich ein Gesamtpreis von knapp 3,4 Milliarden Euro für die knapp 97 Millionen Aktien des vor dem Ersten Weltkriegs gegründeten Traditionsunternehmens ergeben. Allerdings hält Osram selbst nach Unternehmensangaben einen Anteil von 2,75 Prozent, insgesamt 2,66 Millionen Stück.
Die Entscheidung des Aufsichtsrats über das Kaufangebot wurde für Donnerstagabend erwartet, offiziell bestätigt war das nicht. Osram ist derzeit in schwierigem Fahrwasser - gemeinsam mit der Autoindustrie. Denn die Autohersteller sind mittlerweile die wichtigsten Abnehmer von Osram-Beleuchtung, schwächelnde Autoverkaufszahlen treffen auch die Zulieferer. Anfang Mai hatte Osram eine drastische Gewinnwarnung herausgegeben und seine Prognose für 2019 gesenkt. Der Umsatz könnte demnach um elf bis 14 Prozent schrumpfen. Zuvor hatten Vorstandschef Olaf Berlien und Kollegen noch auf ein Plus von bis zu drei Prozent gehofft. (dpa)