Anleger haben sich bei Börsenpremiere von Lyft um die Aktien des US-Fahrdienstvermittlers gerissen. Der erste Kurs der unter dem Tickerkürzel "LYFT" gelisteten Papiere lag an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq bei 87,24 Dollar - gut 20 Prozent über dem Ausgabepreis von 72 Dollar.
Das 2012 in San Francisco gegründete Unternehmen sammelte mit der Ausgabe von 32,5 Millionen Aktien rund 2,3 Milliarden Dollar bei Investoren ein. Insgesamt wurde Lyft beim Börsengang mit mehr als 24 Milliarden Dollar bewertet. Damit wurden die Erwartungen übertroffen.
Die Nachfrage nach Lyfts Aktien war bereits vor dem Handelsauftakt am Freitag so groß gewesen, dass das Unternehmen die Papiere am oberen Ende einer zuvor schon deutlich erhöhten Preisspanne losschlagen konnte. Bei seiner Finanzierungsrunde vor dem Börsengang war Lyft von Investoren lediglich mit rund 15 Milliarden Dollar bewertet worden.
Der Uber-Rivale legte damit einen erfolgreichen Börsengang hin, obwohl der bislang nur in den USA und Kanada verfügbare Dienst von schwarzen Zahlen noch meilenweit entfernt ist. Im vergangenen Jahr wurde der Umsatz zwar auf 2,2 Milliarden Dollar verdoppelt, unterm Strich fiel jedoch ein hoher Verlust von 911 Millionen Dollar an.
Gründer behalten Kontrolle über Lyft
Zu den frühen Geldgebern, die stark vom Börsengang profitierten, zählen der japanische Online-Händler Rakuten, Googles Mutterkonzern Alphabet und der Autokonzern General Motors. Die beiden Gründer Logan Green (35) und John Zimmer (34) behalten durch spezielle Aktien mit besonders vielen Stimmrechten die Kontrolle über das Unternehmen.
Der deutlich größere Konkurrent Uber bereitet ebenfalls einen Börsengang vor. Hier stellten Banken laut US-Medien bereits eine Gesamtbewertung von bis zu 120 Milliarden Dollar in Aussicht. Auch beim Fotodienst Pinterest und der Bürochat-App Slack laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Der Ferienapartment-Vermittler Airbnb will ebenfalls noch in diesem Jahr sein Börsen-Debüt feiern. (dpa)