Es ist die Woche der Energiewende: Zunächst präsentierte Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) seine Pläne zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, dann beriet das Kabinett auf seiner Klausurtagung darüber. Ein passendes Umfeld also für den Neujahrsempfang des TÜV Süd, der in diesem Jahr unter dem Motto "Chancen der Energiewende" stand.
Axel Stepken, Vorsitzender des Vorstands der TÜV Süd AG, zeigte sich in München davon überzeugt, dass die Klimaschutzziele erreichbar seien, wenn alle in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen daran arbeiteten. Den TÜV Süd sieht Stepken für dieses Thema gut gerüstet, denn schließlich habe schon in der Gründungspräambel die Ressourceneffizienz Erwähnung gefunden. "Unabhängige Prüfhäuser wie TÜV Süd spielen bei der Energiewende eine wichtige Rolle. Als unabhängige Dritte liefern wir evidente Entscheidungsgrundlagen", erklärte er.
Dem Zusammenwirken von wirtschaftlicher Prosperität, Energieverbrauch und politischen Rahmenbedingungen widmete Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker seinen Vortrag. Der Umweltwissenschaftler und Klimaexperte hält das Lastmanagement in der Industrie für eines der wichtigsten Aspekte beim Thema Energieeffizienz. Um den Rebound-Effekt, den Anstieg des Energieverbrauchs aufgrund sinkender Energie- und Rohstoffpreise, zu verringern, plädierte von Weizsäcker dafür, die Marktwirtschaft und die Preise "sprechen zu lassen". "Die Kosten für Energie müssen die ökologische Realität widerspiegeln, d.h. proportional zur Energieeffizienz sollten die Energiepreise steigen." (kh)
Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker: "Die Kosten für Energie müssen die ökologische Realität widerspiegeln."