Neue Konkurrenz für die Autobranche: Die Unternehmen der Elektroindustrie wollen vom Ausbau der Elektromobilität in Deutschland profitieren. Angesichts des technischen Wandels würden die Karten in der Zuliefererindustrie neu gemischt, heißt es in einem am Dienstag in München auf der Fachmesse "eCarTec" vorgestellten Papier des Branchenverbands der Elektroindustrie ZVEI und der Deutschen Industriebank IKB.
Zugleich warnte IKB-Chefvolkswirt Kurt Demmer aber vor überzogenen Erwartungen, da in der Autoindustrie ein scharfer Wettbewerb und Preisdruck herrsche. "Die Wiesen der Elektromobilität werden also vermutlich nicht grüner sein als die Wiesen anderer Absatzmärkte."
Das von der Bundesregierung und der Industrie ausgegebene Ziel von einer Million E-Fahrzeuge bis 2020 nannte der ZVEI in der Studie "anspruchsvoll". Die Prognosen, wie viele Elektrofahrzeuge schließlich unterwegs sein werden, seien unterschiedlich: "Sie reichen von 0,4 bis 4,5 Millionen."
In den vergangenen beiden Jahren wurden hierzulande nur rund 3.000 E-Mobile angemeldet (wir berichteten). Vor allem das fehlende Modellangebot, die geringe Reichweite, der wegen niedriger Stückzahlen hohe Preis oder die fehlende Infrastruktur schrecken Autokäufer ab.
Ernüchterung macht sich breit
Auf der Münchner Fachmesse eCarTec trifft sich seit Dienstag vor allem die Zulieferbranche, um Trends und Entwicklungen des Zukunftsmarkts vorzustellen. Laut Organisatoren sind bei der vierten Auflage 700 Aussteller aus 30 Nationen am Start. Vom Hype vergangener Jahre ist auf dem Gelände aber kaum etwas zu spüren. (dpa/rp)
Einen Gutschein für den kostenlosen Eintritt zur Messe können Sie auf AUTOHAUS Online herunterladen. Weitere Informationen gibt es unter www.ecartec.de.