Hyundai hat trotz unterbrochener Lieferketten und eines Absatzrückgangs im ersten Quartal 2022 deutlich mehr verdient als ein Jahr zuvor. Der Überschuss sei um 17 Prozent auf 1,78 Billionen Won (etwa 1,3 Milliarden Euro) gestiegen, teilte Südkoreas Branchenführer am Montag mit. Der Umsatz legte demnach um 10,6 Prozent auf 30,3 Billionen Won (22,5 Milliarden Euro) zu. Hyundai Motor, das mit seiner kleineren Schwester Kia zu den zehn größten Autoherstellern gehört, sieht sich damit trotz diverser Unsicherheiten auf dem besten Weg, seine Jahresziele zu erreichen.
Die Südkoreaner führten die Zuwächse auf die robusten Verkäufe von SUV und Modellen der Luxusmarke Genesis zurück. Auch geringere Händler-Anreize sowie günstige Wechselkurse hätten zum höheren Umsatz beigetragen. Grundsätzlich würden sich durch "einen geringeren Lagerbestand" die Anreize reduzieren, sagte dazu ein Firmensprecher. Dadurch erhöhe sich letztlich der operative Gewinn.
Der Absatz von Hyundai fiel dagegen den eigenen Angaben zufolge in den Monaten Januar bis März aufgrund der weltweiten Knappheit bei Chips und Bauteilen um 9,7 Prozent auf 902.945 Autos. Die Verkäufe im Ausland gingen im Jahresvergleich um 9,7 Prozent zurück, der Absatz im Inland sank um 7,8 Prozent.
Schrittweise Erholung
Hyundai erwarte eine schrittweise Erholung von den Folgen der Corona-Pandemie und der Chipknappheit, hieß es. "Dennoch erwartet das Unternehmen, dass sich die externen Unsicherheiten fortsetzen." Dazu zählt Hyundai Unterbrechungen in den Lieferketten wegen des andauernden Corona-Lockdowns in verschiedenen chinesischen Städten sowie die Preisschwankungen bei Rohstoffen aufgrund geopolitischer Umstände.
Wie gewohnt kündigte Hyundai an, es wolle auf die Unwägbarkeiten mit dem Ausbau des Produktmixes bei teuren Modellen zu antworten. Zusammen mit Kia will Hyundai in diesem Jahr die Schwelle von sieben Millionen Autos wieder übertreffen, nachdem sie dieses Ziel 2021 noch verfehlt hatten. Auch will Hyundai neue Elektromodelle einführen.