Mit einem Rekordjahr im Rücken geht Skoda den tiefgreifenden Wandel der Automobilindustrie an. "Wir sind bis in die Haarspitzen motiviert, diesen Kurs fortzuführen", sagte Vorstandschef Bernhard Maier am Mittwoch in Mladá Boleslav. Die VW-Tochter wolle nicht nur bis Ende 2020 insgesamt 19 neue Modelle einführen, sondern gleichzeitig auch das größte Investitionsprogramm in der Firmengeschichte auf den Weg bringen. "Innerhalb der nächsten fünf Jahre investiert Skoda rund zwei Milliarden Euro in Elektromobilität und neue mobile Services", betonte Maier.
Elektromobilität, autonomes Fahren und Konnektivität – bei diesen Branchentrends sehen die Tschechen mittelfristig das größte Wachstumspotenzial. Weitere Handlungsfelder sind die Digitalisierung von Produkten und Prozessen sowie die Erweiterung des klassischen Autogeschäfts um Mobilitätsdienstleistungen. Hinzu kommt die Eroberung neuer Märkte: Bis 2025 soll die Präsenz laut Maier von derzeit 102 Märkten auf 120 Länder ausgebaut werden. Noch in diesem Jahr will die Marke ihre Produkte in Singapur anbieten, 2019 ist Südafrika an der Reihe.
Skoda Vision X
BildergalerieElektrifizierung des Portfolios
Besonders im Fokus steht bei Skoda die Elektromobilität. Der Startschuss fällt im nächsten Jahr mit dem batterieelektrischen Modell Citigo BEV und dem Superb PHEV das ersten Plug-in-Hybrid der Marke. Ebenfalls ab 2019 produzieren die Tschechen Elektrokomponenten für weitere Marken des VW-Konzerns. Ab 2020 folgt dann der Stromer Vision E, der auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten von Volkswagen aufbaut. Bis 2025 will Skoda insgesamt zehn elektrifizierte Modelle anbieten.
2017 hatte Skoda neue Bestwerte bei Absatz, Umsatz und Ergebnis eingefahren. Insgesamt wurden weltweit 1,2 Millionen Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert – 6,6 Prozent mehr als im Jahr davor. Größter Einzelmarkt war erneut China mit 325.000 Einheiten, dahinter rangierten Deutschland (173.300 Stück) und Tschechien (95.000).
Umsatzrendite von 9,7 Prozent
Die Erlöse kletterten um ein Fünftel auf 16,559 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis sprang um 34,6 Prozent auf 1,611 Milliarden Euro nach oben. Das entsprach einer Umsatzrendite von 9,7 Prozent (2016: 8,7 Prozent). Unter dem Strich blieben 1,274 Milliarden Euro übrig, das war eine Steigerung um 34 Prozent. "Dies ist vor allem auf die erfolgreiche Umsetzung unserer SUV-Strategie und unsere verbesserten Kostenpositionen zurückzuführen", erklärte Finanzvorstand Klaus-Dieter Schürmann. (rp)
P.P