Wegen fehlender Halbleiter hätten einige Fabriken ihre Produktion verringern oder sogar pausieren müssen. Hinzu kam ein Mangel an Arbeitskräften wegen Corona-Infektionen und der Notwendigkeit zur Selbstisolation. Wegen strenger Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen blieben auch 2021 Autohäuser lange geschlossen.
Doch auch außerhalb der Corona-Pandemie gibt es Gründe für das "klägliche Jahr", wie es der Verband Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) nannte. Für rund ein Viertel des Rückgangs sei allein die Schließung des Honda-Werks in Swindon westlich von London im Juli 2021 verantwortlich. Das Unternehmen hatte das Aus angekündigt, nachdem die Briten 2016 für den Brexit gestimmt und sich die EU und Japan 2017 auf zollfreie Autoimporte geeinigt hatten.
Optimistischer Blick in die Zukunft
SMMT-Chef Mike Hawes blickt dennoch optimistisch in die Zukunft. Die Investitionen waren 2021 mit 4,9 Milliarden Pfund deutlich höher als in den vergangenen Jahren. Das Handelsabkommen mit der EU nach dem Brexit sorge trotz einiger neuer Hemmnisse in der Bürokratie für Erleichterungen, sagte Hawes. Er zeigte sich zudem zuversichtlich, dass der Chipmangel bald behoben sein wird. Es sei zu erwarten, dass
2022 wieder mehr als eine Million Fahrzeuge in Großbritannien produziert werden. Für Optimismus sorgt zudem der hohe Marktanteil von E-Autos. Mehr als ein Viertel der zugelassenen Wagen hatte 2021 einen alternativen Antrieb, jedes zwölfte Fahrzeug war rein batteriebetrieben - ein Plus von 72 Prozent. Die britische Regierung will von 2030 an keine neuen Verbrenner mehr zulassen. Eine Gefahr blieben die hohen und weiter steigenden Energiepreise, sagte Hawes.
Der Einbruch des Automarkts ist kein rein britisches Phänomen. Weltweit gab die Produktion 2021 erneut deutlich nach, vor allem wegen des Chipmangels. In Deutschland verzeichnete der Branchenverband VDA ein Minus von rund 10 Prozent.