Der Tesla-Konkurrent Rivian wird seine Elektro-Lieferwagen künftig nicht nur an Amazon, sondern auch an andere Interessenten verkaufen. Der weltgrößte Online-Händler solle wie geplant insgesamt 100.000 der Fahrzeuge bekommen, teilte Rivian am Dienstag mit. Bisher hat Amazon mehr als 10.000 Rivian-Lieferwagen in seiner Flotte, seit einigen Monaten auch in Deutschland. Amazon ist auch ein Großaktionär von Rivian.
Mit anderen potenziellen Abnehmern der Elektro-Lieferwagen sollen demnächst Pilotprojekte angeschoben werden, kündigte Rivian-Chef RJ Scaringe an. Das sei die übliche Vorgehensweise bei der Integration neuer Modelle in Fahrzeugflotten, bevor "viel größere" Bestellungen folgen.
Die Produktionsprognose quer über die Modellpalette für dieses Jahr erhöhte Rivian von zuletzt 52.000 auf 54.000 Fahrzeuge. Im vergangenen Quartal stellte die Firma gut 16.300 Wagen her. Rivian baut neben dem Lieferwagen auch einen Elektro-Pick-up und ein SUV. Pick-ups sind eine besonders populäre Fahrzeug-Kategorie in den USA, die bisher von Verbrennermodellen der großen drei Autokonzerne dominiert wird. Elektroauto-Vorreiter Tesla will ihnen bald mit seinem "Cybertruck"-Pick-up Konkurrenz machen.
Der Quartalsumsatz von Rivian sprang von 536 Millionen Dollar ein Jahr zuvor auf 1,34 Milliarden Dollar hoch. Der Verlust sank von 1,72 auf 1,37 Milliarden Dollar. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um 1,3 Prozent zu.