Zu den weniger präsenten Begrifflichkeiten aus der Welt der Elektromobilität gehört der Radnabenmotor. Dies ist ein Elektromotor, der nicht zentral im Fahrzeug sitzt, sondern direkt am Rad. Man findet ihn aktuell häufig bei elektrischen Einspurfahrzeugen, jedoch selten bei Pkw.
Er wurde bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei E-Autos wie dem Lohner-Porsche genutzt, ist heute aus dem Großserien-Pkw aber verschwunden, unter anderem, weil sein hohes Gewicht an ungünstiger Stelle für Probleme beim Fahrkomfort sorgt und zudem der Platz für die Lenk-Mechanik eng wird. Das wird auch durch die zahlreichen Vorteile aktuell noch nicht aufgefangen. Dazu zählen unter anderem der Bauraumgewinn im Karosseriekörper, der mögliche Verzicht auf Antriebswellen und der Gewinn an Fahrdynamik und Sicherheit durch die mögliche radselektive Regelung der Antriebskraft.
Aktuell arbeiten wieder Unternehmen daran, den Radnabenmotor für E-Autos serientauglich zu machen. Hitachi Astemo – ein Tochterunternehmen des japanischen Mischkonzerns Hitachi – hat einen Radnabenmotor für E-Autos vorgestellt, der neben der E-Maschine außerdem Bremse, Wechselrichter und Kühlung in einem Bauteil integriert. Dank Bremsenintegration soll sich der Direktantrieb recht unkompliziert in bereits bestehende Fahrwerkdesigns und Radaufhängungen einpassen lassen. Allerdings müssen Räder mindestens 19 Zoll groß sein. Ob und wann die Technik in einem Serienfahrzeug zum Einsatz kommt, ist nicht bekannt.