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PSA-Zukunftsplanung: Freiheit der Mobilität

16.11.2017 10:54 Uhr
PSA-Zukunftsplanung: Freiheit der Mobilität
PSA will zum Mobilitätsdienstleister werden.
© Foto: PSA Deutschland

Der Autoverkauf hat für PSA nicht mehr oberste Priorität. Die Franzosen wollen sich als Mobilitätsdienstleister etablieren. Eine tragende Rolle spielt die im März eingeführte Marke Free2Move. Sie soll auf eine breitere Basis gestellt werden.

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Von Wolfgang Schäffer/sp-x

Free2Move ist nach Peugeot, Citroën, DS, Opel und Vauxhal die sechste Marke des PSA-Konzerns. Von dem im März gestarteten Mobilitätsdienst, inzwischen eigenen Angaben zufolge die größte Carsharing-Plattform in Deutschland und den USA, sollen sowohl Privatleute als auch Unternehmen profitieren können. Eine App auf dem Smartphone zeigt eine umfangreiche Auswahl von Transportmittel in der Nähe des jeweiligen Standorts an. Das kann ein E-Bike ebenso sein wie ein herkömmliches Fahrrad, ein Scooter oder alle Arten von Autos, um eine Lösung für den individuellen Bedarf des Nutzers zu bieten.

Zu sehen sind auf dem Display nicht nur Angebote der angeschlossenen Carsharing-Unternehmen, sondern auch die von Verleihern und Privatpersonen, die ihre Fahrzeuge zur Verfügung stellen. Derzeit werden in mehr als 20 Städten und Ballungsräumen in sieben Ländern entsprechende Offerten auf der App gebündelt. In den Städten Berlin und München gibt es überdies eine Kooperation mit dem Vermittlungsdienst Uber, um die Nachfrage in Stoßzeiten zu überbrücken. "Wir müssen flexibler werden, mental agiler, um auf die veränderten Anforderungen der Gesellschaft hinsichtlich der Mobilität zu reagieren", sagt PSA-Chef Carlos Tavares.

Als Beispiel für das Umdenken führt der Topmanager an, dass es zu seiner Zeit als Student für ihn ein Zeichen der Freiheit gewesen sei, mit dem eigenen Auto von der Universität in Südfrankreich in die Heimat nach Portugal zu fahren. "Junge Menschen sehen das heute nicht mehr so. Das Freiheitsgefühl in Sachen Mobilität ist ein ganz anderes geworden. Sicherheit, Vertrauen und Komfort stehen im Mittelpunkt der nachwachsenden Generationen." Um auch in Zukunft als Konzern erfolgreich zu sein, müsse man "auf der Welle der Veränderungen surfen", Lösungen auf möglichst individueller Basis anbieten, so Tavares. Natürlich gehöre dazu auch, die Emissionen so weit es geht zu senken. Zwar liege der CO2-Ausstoß aller Pkw in Europa bei nur 13 Prozent der Gesamtbelastung. Doch bei der Entwicklung neuer Fahrzeuge müsse technisch alles unternommen und bedacht werden, um den Wert weiter zu senken. Auch die Energieträger müssten mit in diese Überlegungen einbezogen werden.

Dass Tavares den Verkauf von Autos nicht aus den Augen verloren hat, zeigen weitere Bausteine bei der Zukunftsplanung. Untersuchungen zufolge können sich inzwischen 37 Prozent der Europäer – in Frankreich sogar 51 Prozent – vorstellen, ein Auto online zu kaufen. Die Besuche in den Autohäusern sind demnach in den vergangenen Jahren um etwa 40 Prozent zurückgegangen. Stattdessen werden die Webseiten der Hersteller angeklickt, um das Wunschauto zu konfigurieren.

Online-Verkauf wird ausgerollt

Aus diesem Grund können seit Anfang des Jahres in Großbritannien und seit Juli in Frankreich Fahrzeuge der Marken Peugeot, Citroën und DS online über eine E-Commerce-Plattform gekauft werden. Weitere europäische Länder sollen bald folgen. Außerdem werden in mehreren europäischen Großstädten digitale Stores entstehen. Dort können Interessenten ihre Wunschfahrzeuge konfigurieren und dann virtuell auf großen Bildschirmen oder mit 3D-Brillen begutachten.

Eine Welle der Veränderungen schwappt bei PSA auch durch die Bereiche Gebrauchtwagenhandel und Werkstatt. Über Webseite Carventura.com können Verbraucher Fahrzeuge – auch die anderer Marken – verkaufen und auch kaufen. Die Franzosen als Betreiber der Seite garantieren dabei immer den besten Preis, übernehmen nach Inspektionen und Expertisen von Fachleuchten sechs Monate lang die Garantie für den Zustand der Autos und wickeln auch das Finanzielle ab.

Beim Servicegeschäft setzt PSA ebenfalls auf das Internet. Mit Autobutler, MisterAuto und Eurorepar zählen mittlerweile gleich drei Online-Dienste zum Portfolio des französischen Konzerns, über die Teile, Reparaturen oder Serviceleistungen bestellt werden können. Bei Autobutler beispielsweise werden Modellbezeichnung, Art der auszuführenden Arbeit und Wohnort eingegeben. Wenig später spuckt die Seite Angebote von drei in der Nähe liegenden Werkstätten aus, zwischen denen gewählt werden kann.

Mit chinesischer Hilfe

Um all diese Dienste so verbraucherfreundlich wie möglich gestalten zu können und auch die Sicherheit der Daten zu gewährleisten, arbeitet PSA mit dem IT- und KT-Konzern Huawei zusammen. Die Chinesen sind auch Partner bei der Vernetzung der Fahrzeuge. Die neue Plattform "Connected Vehicle Modular Platform" (CVMP) soll dabei sicherstellen, dass die Kommunikation zwischen Auto und Cloud nicht von außen manipuliert werden kann. Mit CVMP soll es in Zukunft möglich sein, neue Dienstleistungen ferngesteuert in die Fahrzeuge zu integrieren. Die ersten Apps sollen 2018 in Europa und China verfügbar sein.

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KOMMENTARE


PSA Händler

17.11.2017 - 06:34 Uhr

Aha, der Autoverkauf hat für den PSA Konzern nicht mehr Prio 1. Super, dann werden die deutschen Händler jetzt sicherlichlich auch sofort von den noch verpflichtenden Neuerungen befreit wie zum Beipiel : Neue Fliesen bei Peugeot und Citroen, mal wieder neue Möbelkonzepte (bei Citroen) , ruinöse Margenkürzungen oder besser Margenunsicherheiten durch völlig bescheuerte und unerreichbare Kundenzufriedenheitsvorgaben (obwohl der PSA Konzern durch seine unzuverlässige Neuwagenbelieferung nahezu alles tut um die Kundenfriedenheit und Verkäuferzufriedenheit in den Keller zu treiben). Oder ? Denn wer seine eigenen Prioritäten neu sortiert, der darf sich nicht wundern, wenn dann auch der Vertragspartner seine Prioritäten neu sortiert. Was mag da noch auf den Opel Händler alles zukommen. Es sieht wirklich so aus, als wenn der PSA Konzern auf Kosten seiner Vertragshändler seinen Laden weiter sanieren will.


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