Die deutsche Automobilindustrie zeigt sich für 2011 auch mit Blick auf den Nutzfahrzeugmarkt optimistisch. Die Produktion soll insgesamt um elf Prozent, bei schweren Lastwagen sogar um 25 Prozent zulegen, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Donnerstag in Berlin mit. "Zwar ist das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht, doch der Aufwärtstrend ist klar erkennbar", sagte Verbandspräsident Matthias Wissmann. Zusammengerechnet könnten 380.000 Fahrzeuge produziert werden, Impulse sollen dabei sowohl aus dem Ausland als auch aus dem Heimatmarkt kommen. Etwas schwächer als der Gesamtmarkt dürfte demnach der Zuwachs bei Transportern mit fünf Prozent ausfallen.
Hintergrund ist die etwas stabilere Nachfrage bei Lieferwagen bis sechs Tonnen. "Bei den schweren Lkw war die Krise deutlich stärker ausgeprägt als bei den Transportern", erläuterte Wissmann. Man sei in dem Segment noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt, fahre aber schneller als erwartet wieder auf der Erfolgsspur. Im zurückliegenden Jahr hat sich vor allem der Export positiv entwickelt. Die deutschen Nutzfahrzeughersteller verzeichneten bei Transportern ein Plus von 46 Prozent auf 160.000 Fahrzeuge, die Ausfuhren schwerer Lkw legten sogar um 65 Prozent auf 70.000 zu. Weltweit rechnet Wissmann 2011 mit einem Absatzwachstum bei Nutzfahrzeugen von acht Prozent auf 3,1 Millionen Einheiten, der dominierende Markt bleibe China.
Bei den Pkws sieht Wissmann die deutschen Hersteller und Zulieferer als Vorreiter beim Klimaschutz. "In allen zehn Fahrzeugklassen - vom Kleinstwagen bis zum Familienvan - haben wir einen günstigeren CO2-Schnitt als die Importeure", sagte der VDA-Chef der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag). Das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen, halte er für "ein anspruchsvolles, aber erreichbares Ziel". Wichtig sei vor allen, dass der Preisunterschied zwischen Elektroautos und Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor geringer wird. (dpa)