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Produktionsausfälle: BMW und Bosch sprechen über Schadenersatz

07.07.2017 11:30 Uhr
Produktionsausfälle: BMW und Bosch sprechen über Schadenersatz
Nach Produktionsausfällen bei BMW verhandelt der Autobauer mit dem Zulieferer Bosch über Schadenersatz.
© Foto: BMW

Die Abhängigkeit von einzelnen großen Zulieferern ist nicht nur für Autobauer ein Risiko. Gerade in dieser Branche kam es zuletzt jedoch häufiger zu Problemen. Im Fall Bosch/BMW geht es um viel Geld.

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Bosch muss seinen Großkunden BMW nach den Produktionsausfällen wegen fehlender Lenkgetriebe voraussichtlich mit einer mittleren zweistelligen Millionensumme entschädigen. Diese Größenordnung nannte BMW am Freitag - nähere Angaben seien aufgrund der derzeit laufenden Verhandlungen aber noch nicht möglich. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet. "Der im Raum stehende Betrag ist direktes Ergebnis unserer Schadensanalyse", hieß es bei dem Münchner Autobauer. Die Gespräche über den genauen Umfang einer finanziellen Erstattung dauerten an. Bosch erklärte, beide Seiten seien "in einer langfristigen Beziehung". Man werde sich auch deswegen bemühen, eine konstruktive Lösung für den geforderten Schadenersatz zu finden.

Ende Mai hatten Lieferschwierigkeiten von Bosch, die ihrerseits auf Probleme bei der italienischen Firma Albertini Cesare zurückgingen, empfindliche Produktionseinbußen bei BMW hervorgerufen. Bänder standen still, viele Wagen der kleineren Baureihen konnten nicht pünktlich fertiggestellt und ausgeliefert werden. Bosch bezog von Albertini Cesare Aluminium-Gussteile und übernahm das Unternehmen mit 400 Mitarbeitern aus dem norditalienischen Villasanta anschließend.

BMW-Einkaufsvorstand Markus Duesmann sagte der Zeitung, er hoffe, dass die Engpässe vom Mai "ein einmaliger Ausreißer" bleiben. Die eigenen Lieferketten würden detailliert überprüft. Ein Sprecher des Konzerns stellte klar, dass man aber weiter Vertrauen zu Bosch habe. Der Technologiekonzern gehöre "zu unseren Top-3-Zulieferern". Bosch erklärte, der Kauf der italienischen Firma sei beschlossen worden, weil "diese Maßnahme tragfähig ist und am schnellsten greift".

Die Autoindustrie ist angesichts eng getakteter Produktionspläne ("just-in-time") auf reibungslose Zulieferungen angewiesen. Zuletzt kam es auch in anderen Unternehmen zu Engpässen. Bei Volkswagen etwa hatte die ausbleibende Versorgung des Lieferanten Prevent im vergangenen Jahr ebenfalls die Bänder angehalten und einen erheblichen Schaden unter anderem in der Golf-Fertigung verursacht.

Das Risiko von Abhängigkeiten werde laufend bewertet, hieß es bei BMW. Man gehe davon aus, dass nun auch Bosch ein ausgeklügelteres Risikomanagement- und Alarmsystem bei stockenden Prozessen betreibe. (dpa)

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