Der Prozess um den früheren Porsche-Finanzchef Holger Härter geht möglicherweise bald in seine entscheidende Phase. Nachdem der Antrag der Verteidigung auf Einstellung des Verfahrens abgelehnt wurde, stellte Anwältin Anne Wehnert am Dienstag neue Beweisanträge. Sie forderte unter anderem die Einsetzung eines Sachverständigen zur Überprüfung betriebswirtschaftlicher Sachverhalte. Außerdem beantragte sie, einen Experten aus dem Bankenverband oder Finanzaufsicht zu Rate zu ziehen.
Sollte das Gericht schnell über die neuen Anträge entscheiden, könnte die Staatsanwaltschaft bald mit ihren Plädoyers beginnen. Das Verfahren wird am Nachmittag fortgesetzt. Der nächste Verhandlungstermin ist am Freitag (10. Mai) angesetzt.
Wehnert hatte zuletzt die Einstellung des Verfahrens gefordert, weil der zuständige Oberstaatsanwalt Hans Richter sich gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" über das Verfahren geäußert hatte. Er wurde mit den Worten zitiert, er sehe es als Niederlage, "wenn Hochkriminelle mit Bewährungsstrafen davonkommen". Härter soll 2009 eine Bank bei der Übernahmeschlacht mit VW falsch informiert haben. Die Pläne scheiterten damals an Geldproblemen. (dpa)