Die auch von Porsche vorangetriebenen E-Fuels sollten aus Sicht eines Vorstandsmitglieds künftig nicht teurer sein als Benzin oder Diesel. Sie erwarte von der Politik, dass es entweder einen Bonus für CO2-Vermeidung gebe oder aber eine Besteuerung von Emissionen, sagte die für Beschaffung zuständige Managerin des Autobauers, Barbara Frenkel, bei einer Veranstaltung des Wirtschaftspresseclubs in Stuttgart. Auf die Frage, ob sie damit höhere Benzinpreise fordere, sagte Frenkel, ihr seien Anreize für E-Fuels lieber. Letztlich müssten diese den fossilen Kraftstoffen gleichgestellt sein.
Frenkel sagte, wenn das über Millionen Jahre in der Erde gebundene und mit fossilen Kraftstoffen schließlich verbrannte CO2 keinen Wert habe, würden E-Fuels nie konkurrenzfähig. "Der Kraftstoff, den wir herstellen, ist viel zu teuer, als dass wir ihn so verwenden könnten."
E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die mit Hilfe von Strom aus Wasserstoff und anderen Gasen hergestellt werden. Porsche hatte im Dezember in Chile eine Fabrik dafür eröffnet. In einer Pilotphase sollen dort 130.000 Liter produziert werden, bis 2027 sollen es 550 Millionen pro Jahr sein. Der Sportwagenbauer hatte immer wieder für E-Fuels als Ergänzung zur Elektromobilität geworben. Bis 2030 will Porsche 80 Prozent seiner Autos als reine Elektrofahrzeuge anbieten.
Die E-Fuels-Pläne seien kein Schlupfloch, um den Porsche 911 über die von der EU angepeilte Zielmarke 2035 hinaus als Verbrenner anbieten zu können, beteuerte Frenkel. Sie verwies darauf, dass bis weit über die 2040er Jahre ein großer Bestand an Autos auf der Straße sei, der betankt werden müsse.