Toyota kommt besser durch die Chipkrise als viele Konkurrenten. Der japanische Autobauer steigerte in den ersten drei Quartalen 2021 seinen Absatz um 19 Prozent und platzierte sich mit 7,9 Millionen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen als weltweit stärkster Hersteller, wie das Center of Automotive Management (CAM) ermittelt hat.
Rang zwei ging an Volkswagen mit 6,5 Millionen Einheiten. Die Wolfsburger konnten ihren Absatz gegenüber dem Corona-Jahr zwar um drei Prozent steigern, leiden aber stark unter Produktionsrückgängen im Zuge der Chipkrise. Erstmals auf Rang drei landete nach einem Plus von zehn Prozent der Hyundai-Konzern. Mit 5,4 Millionen Fahrzeugen verwiesen die Koreaner General Motors auf Rang vier. Das US-Unternehmen konnte bis Ende September rund 4,8 Millionen Einheiten verkaufen, was nur leicht über dem Pandemiejahr 2020 liegt.
Die übrigen Top-Ten-Plätze legen der neu geformte Stellantis-Konzern mit 4,3 Millionen Fahrzeugen, Ford mit 2,84 Millionen, Renault mit 2,02 Millionen, BMW mit 1,93 Millionen, Daimler mit 1,72 Millionen und Tesla mit 630.000 Pkw. Die Amerikaner verbuchten mit 97 Prozent zudem das größte Plus gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt verzeichneten die zehn größten Hersteller einen Absatzrückgang von 12,7 Prozent gegenüber dem Vorkrisen-Niveau von 2019.
Paradox: Krisenjahr wird Rekordjahr
Auf die Gewinne haben Chipkrise und Corona-Folgen aber keine negativen Auswirkungen – im Gegenteil. Die Finanzergebnisse der globalen Automobilhersteller zeigen laut CAM bereits nach drei Quartalen, dass das Krisenjahr 2021 als neues Rekordgewinn-Jahr in die Geschichte eingehen wird. So weisen die zehn großen Konzerne mit kumuliert rund 96 Milliarden Euro nach neun Monaten bereits genauso viel Gewinn (EBIT) aus wie die 20 größten Hersteller im gesamten Kalenderjahr 2019.
Dabei spielen aus Sicht der Experten vor allem zwei Effekte eine Rolle. So sorgt die Halbleiter-Knappheit bei den Konzernen für eine Produktionsverschiebung auf margenträchtige Fahrzeuge. Gleichzeitig hätten die meisten Hersteller ihre Kostensituation deutlich verbessert, vor allem da aufgrund der hohen Kundennachfrage kaum Rabatte gewährt werden.