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Pkw-Neuzulassungen 2018: Automarkt rutscht ins Minus

04.01.2019 13:35 Uhr
Pkw-Neuzulassungen 2018: Automarkt rutscht ins Minus
Die Neuwagen-Nachfrage hat in Deutschland 2018 gegenüber dem Vorjahr leicht nachgelassen.
© Foto: Ingo Wagner/dpa/picture alliance

Der deutsche Pkw-Markt ist erstmals seit 2013 nicht gewachsen. Das lag vor allem am zweiten Halbjahr. Zu den Verlierern aus deutscher Sicht gehörten Audi und Opel.

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Die Neuwagen-Nachfrage in Deutschland ist 2018 gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Insgesamt wurden 3,44 Millionen Pkw erstmals zugelassen, 0,2 Prozent weniger als im 2017, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Freitag in Flensburg meldete. Es war der erste Rückgang seit fünf Jahren. Im Dezember schrumpfte der Markt um 6,7 Prozent auf 237.058 neue Pkw.

Schuld an der negativen Bilanz hat vor allem das zweite Halbjahr, das im Zeichen von Lieferschwierigkeiten im Zuge der WLTP-Umstellung stand. Die ersten sechs Monate 2018 waren mit einem Plus von 2,9 Prozent auf 1,84 Millionen Neuwagen noch klar positiv ausgefallen.

Reinhard Zirpel, Präsident des Verbands der Internationalen Kfz-Hersteller (VDIK), zeigte sich dennoch mit der Marktentwicklung zufrieden. Er verwies auf das starke Vergleichsjahr 2017 sowie die private Nachfrage. "Der Privatkunde hat sich durch die Negativdiskussionen des Jahres 2018 nicht verunsichern lassen und hat durch seine Käufe maßgeblich zur Stabilisierung des Pkw-Gesamtmarktes beigetragen", sagte Zirpel. Dieser Teilmarkt habe mit 1,249 Millionen Einheiten das höchste Niveau seit 2011 erreicht (plus zwei Prozent). Auf gewerbliche Halter entfielen 63,9 Prozent der Neuzulassungen (minus 1,3 Prozent).

Bei den deutschen Marken konnte nur Smart eine Steigerung im zweistelligen Bereich einfahren – der Zuwachs betrug am Ende 11,9 Prozent. Prozentual einstellig nach oben ging es für Mini (plus 8,1 Prozent) und Ford (plus 2,3 Prozent). VW (plus 1,5 Prozent) und BMW (plus 1,2 Prozent) konnten noch ein kleines Plus erzielen. Bei allen anderen deutschen Marken zeigte sich das Jahr 2018 rückläufig – am deutlichsten bei Audi. Um 9,9 Prozent sank die Zahl der Neuzulassungen von Januar bis Dezember. Dahinter folgte Opel mit minus 6,5 Prozent. Mit einem Anteil von 18,7 Prozent war VW weiterhin anteilsstärkste Marke.

Bei den Importeuren fielen die Jahresergebnisse verschieden aus. Während Jeep (plus 27,9 Prozent), Mitsubishi (plus 17,1 Prozent), Dacia (plus 14,5 Prozent), DS (plus 12,8 Prozent), Seat (plus 12,5 Prozent), und Volvo (plus 11,1 Prozent) deutliche Zuwächse aufwiesen, zeigten sich bei Tesla (minus 42,8 Prozent), Nissan (minus 26,0 Prozent), Ssangyong (minus 24,6 Prozent), Land Rover (minus 23,3 Prozent) und Alfa Romeo (minus 10,8 Prozent) Rückgänge im zweitstelligen Bereich.

Angeführt wurden die ausländischen Automarken von Skoda mit einem Anteil von 5,7 Prozent, dahinter rangierten Renault (3,8 Prozent) und Seat (3,5 Prozent). Die Mitgliedsunternehmen des VDIK erhöhten 2018 ihren Marktanteil von 38,2 auf 38,8 Prozent. In Summe kamen über 1,33 Millionen Pkw aus ausländischer Produktion neu auf die Straße (plus 1,4 Prozent).

Diesel-Quote sinkt, E-Autos im Aufwind

Bei den Antriebsarten setzte sich der Benziner weiter vom Diesel ab. Der Anteil des Ottomotor stieg von 57,5 Prozent im Vorjahr auf 62,4 Prozent, während die Selbstzünder-Quote angesichts erster Fahrverbote von 38,8 Prozent auf 32,3 Prozent sank. Zuwächse gab es hingegen bei den alternativen Antrieben: Die Zahl der neuen E-Autos stieg um 43,9 Prozent auf 36.062 Einheiten, die klassischen Hybridmodelle legten um 53,8 Prozent auf 130.258 Neuzulassungen zu. Weniger stark profitieren konnten die Plug-in-Hybride, die lediglich um 6,8 Prozent auf 31.442 Einheiten wuchsen.

Mehr als die Hälfte aller Neuzulassungen entfielen auf die Segmente Kompaktklasse (22,0 Prozent), SUV (18,3 Prozent), Kleinwagen (14,5 Prozent) und Mittelklasse (10,9 Prozent). Die SUV verzeichneten mit plus 20,8 Prozent den deutlichsten Zuwachs in der Jahresbilanz, gefolgt von den Wohnmobilen (plus 15,5 Prozent) und der Oberklasse (plus 12,4 Prozent). Auch 2018 waren Grau (29,5 Prozent), Schwarz (24,8 Prozent) sowie Weiß (20,9 Porzent) wieder die bevorzugten Farben beim Neuwagenkauf.

Rund 4,02 Millionen neu zugelassene Kfz bescherten der Neuzulassungsbilanz des Jahres 2018 ein Plus von plus 0,6 Prozent. Die Jahresbilanz des Gebrauchtfahrzeugmarktes schloss mit rund 8,19 Millionen (minus 1,1 Prozent) umgeschriebenen Kfz und 389.795 Kfz-Anhängern (plus 2,2 Prozent). Mehr als 7,19 Millionen Pkw wechselten im Laufe des Jahres den Halter, das waren 1,5 Prozent weniger als 2017. (ah/rp/SP-X)

Weitere Details sind unten im Pdf-Download abrufbar.

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