Volkswagen Financial Services investiert in das Geschäft mit Dienstleistungen rund um Fuhrparks und Mobilität. Der Braunschweiger Finanzdienstleister übernimmt 60 Prozent an der TÜV Süd-Konzerntochter FleetCompany aus Oberhaching, die unter dem Markennamen "FleetLogistics" weltweit aktiv ist. Die weiteren 40 Prozent bleiben im Besitz der bisherigen Alleingesellschafterin TÜV Süd Auto Service GmbH. Der VW-Einstieg muss noch von den zuständigen Kartellbehörden freigegeben werden. Zum Kaufpreis vereinbarten die Unternehmen Stillschweigen.
"Gemeinsam mit unserem strategischen Partner TÜV Süd werden wir Mobilitätsangebote für Flottenkunden bündeln und weiterentwickeln", sagte Lars Henner Santelmann, Vorstandschef der Volkswagen Financial Services AG, am Freitag. Insbesondere die starke internationale Ausrichtung von FleetLogistics sei "für unsere weltweiten Finanzdienstleistungsaktivitäten eine hervorragende Ergänzung".
Das 1996 gegründete Unternehmen gilt als größte unabhängige Flottenmanagementgesellschaft Europas. Rund 360 Mitarbeiter betreuen nationale und internationale Flottenkunden mit einem Bestand von rund 200.000 Fahrzeugen in über 70 Ländern. Das Leistungsportfolio gliedert sich in die drei Säulen Fuhrpark-Management, Fuhrpark-Consulting und Fuhrpark-Reporting.
"Mit dieser strategischen Partnerschaft gelingt es uns, unseren Flottenkunden einen signifikanten Mehrwert zu liefern. Wir haben uns vorgenommen, das bestehende Geschäftsmodell in die intermodale Mobilität zu transferieren", erklärte Patrick Fruth, CEO Division Mobility TÜV Süd. Hierzu wolle man künftig zusätzliche Services aus dem Joint Venture heraus anbieten können.
Die neuen Partner betonten, die Markenneutralität des Fahrzeugportfolios von FleetLogistics sowie die Unabhängigkeit von Leasinggesellschaften beizubehalten. Ziel sei es, für den Kunden ein komplettes Angebot zu schaffen, in dem Travel- und Fuhrparkmanagement verbunden werden.
Bündelung der Aktivitäten
Im Kontext der strategischen Neuausrichtung ist zudem geplant, das Geschäft der VW-Financial-Tochter CarMobility an FleetLogistics zu übergeben. Santelmann: "CarMobility hat sich in den letzten Jahren in Deutschland sehr positiv entwickelt, konnte einen großen Kundenstamm aufbauen und viele neue Produkte am Markt etablieren." Um diesen Trend fortzusetzen, benötige man aber Skaleneffekte, die nur über eine internationale Ausweitung des Geschäfts realisierbar seien.
In Deutschland ist CarMobility seit 2006 als unabhängiger Fuhrparkmanagement-Anbieter aktiv. Zum Jahresende 2018 verfügte man über einen Bestand von rund 40.000 Verträgen. (rp)