Opel-Chef Karl Friedrich Stracke hat für den neuen Sanierungsplan des angeschlagenen Autobauers geworben. "Wir schärfen unsere Marke, setzen auf Export, nutzen clevere Allianzen und verschlanken unsere Produktion. Kurzum: Wir drehen in unserem 150. Jubiläumsjahr jeden noch so kleinen Stein um", sagte Stracke der "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe).
Ende Juni hatte der Aufsichtsrat dem überarbeiteten Sanierungsplan zugestimmt. Statt Werksschließungen und Entlassungen wollen die Rüsselsheimer mit einer Modelloffensive und Kostenreduktion zurück in die Gewinnzone. Um die teuren Überkapazitäten abzubauen, sollen Fahrzeuge wie der Mokka, der Antara oder der Agila statt bisher in Korea künftig in Europa vom Band rollen.
"Unser Plan ist kein Sparpaket, sondern ein klarer Wachstumsplan", sagte Stracke. Milliardeninvestitionen sollen bis 2016 in 23 neue oder aufgefrischte Modelle sowie neue sparsame Motoren fließen. "Wir haben elf Werke in Europa, davon vier in Deutschland. Die müssen wir in Zukunft voll auslasten – um profitabel arbeiten zu können und um im harten Wettbewerb zu bestehen."
"Wir dürfen GM nicht länger auf der Tasche liegen"
Opel sei dabei "keineswegs" nur der Ausführungsgehilfe des amerikanischen Mutterkonzerns. "Auch jetzt steht GM voll hinter Opel – und wir sind dankbar für die Unterstützung", sagte Stracke der Zeitung. "Aber unsere Mutter ist zu Recht ungeduldig mit uns. Deswegen müssen wir so schnell wie möglich wieder profitabel werden. Wir dürfen unserer Mutter nicht länger auf der Tasche liegen."
Der Geschäftsplan biete eine gute Grundlage für die Zukunft. "Aber natürlich müssen wir noch viel tun, um wettbewerbsfähiger zu werden", sagte Stracke. "Wir dürfen keinen Rückenwind vom Markt erwarten." Derzeit wird über die Umsetzung des Konzepts verhandelt. "IG Metall, Betriebsrat und wir vom Opel-Vorstand ziehen dabei an einem Strang". (se)
Dieter M. Hölzel
Thommy K
T. Meier