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Opel-Chef: Teilverkauf von Entwicklungszentrum "großer Deal"

04.10.2018 10:28 Uhr
Carlos Tavares und Michael Lohscheller
PSA-Vorsitzender Tavares (r.) und Opel-Chef Lohscheller treiben den Umbau des Rüsselsheimer Herstellers voran.
© Foto: Arne Dedert/dpa

Laut Firmenchef Lohscheller soll das Entwicklungszentrum das "Herz von Opel" bleiben – auch nach dem geplanten Verkauf von Unternehmensteilen mit rund 2.000 Beschäftigten.

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Opel strebt beim geplanten Teilverkauf seines Rüsselsheimer Entwicklungszentrums eine konstruktive Lösung mit den Sozialpartnern an. "Das ist ein großer Deal, der bis zu 2.000 Ingenieure betrifft", sagte Opel-Chef Michael Lohscheller am späten Dienstagabend am Rande des Pariser Autosalons.

Der zum französischen PSA-Konzern gehörende Hersteller hatte vor rund einem Monat Pläne öffentlich gemacht, Unternehmensteile mit rund 2.000 Beschäftigten an den französischen Entwicklungsdienstleister Segula Technologies abgeben zu wollen. Die Geschäftsteile sollen zu 100 Prozent an Segula übergehen. Hintergrund ist eine mangelnde Auslastung des Entwicklungszentrums. Die Verhandlungen sind bisher nicht abgeschlossen.

"Diese Dinge sollten – auch im Interesse der Beschäftigten – in einer vernünftigen Zeitspanne gelöst werden", sagte Lohscheller. "Ich glaube, dass der Betriebsrat, die IG Metall und wir ein Interesse daran haben, dies zu einem guten, konstruktiven Ergebnis zu bringen." Zum Zeitrahmen für einen Abschluss äußerte er sich nicht im Detail.

Das Entwicklungszentrum werde "das Herz von Opel" bleiben, sagte Lohscheller. "Wir werden dort alle Opel-Modelle entwickeln." Opel habe zudem Verantwortlichkeiten von der PSA-Gruppe erhalten, beispielsweise mit der Entwicklung von leichten Nutzfahrzeugen. Auf die Frage, ob er sicher sei, dass kein weiterer Teil des Rüsselsheimer Entwicklungszentrums mit derzeit rund 7.000 Beschäftigen verkauft werden soll, sagte Lohscheller: "Ja, ich bin sicher."

PSA mit den Marken Peugeot, DS und Citroën hatte Opel vor gut einem Jahr übernommen und einen Sanierungskurs eingeleitet. Im ersten Halbjahr 2018 hatte der seit vielen Jahren Verluste schreibende Traditionshersteller mit Sitz in Rüsselsheim überraschend einen operativen Gewinn ausgewiesen.

Opel-Sanierung auf gutem Weg

Der Umbau des deutschen Herstellers sei zu etwa einem Drittel geschafft, hatte PSA-Chef Carlos Tavares am Dienstag auf der Pariser Automesse gesagt. "Ich denke, wir sind bei einem Drittel, vielleicht 30 bis 40 Prozent."

Kritisch äußerte Tavares sich über die Regeln der deutschen Mitbestimmung: "Was uns in gewissem Maße in manchen Fällen verlangsamt hat, ist der Rechtsrahmen der Mitbestimmung, der sehr schwer ist." Er führe viele Gespräche mit Gewerkschaften rund um die Welt, "und ich kann Ihnen sagen, dass wir in manchen Fällen viel schneller vorankommen". PSA werde alle Vorschriften in Deutschland einhalten, versicherte Tavares, merkte aber an: "Ist das der beste Weg, um die deutsche Industrie (...) zu fördern? Es ist an Ihnen, darüber nachzudenken."

Dem mit Gewerkschaften und Betriebsrat in Deutschland vereinbarten Sanierungs-Tarifvertrag für Opel waren heftige Diskussionen vorangegangen. Zuletzt hatten die Pläne, sich mangels Auslastung von Teilen des Opel-Entwicklungszentrums in Rüsselsheim zu trennen, für Spannungen gesorgt. Tavares betonte, die Zukunftsfähigkeit der Firma ergebe sich aus wiederkehrenden Gewinnen. Dafür dürften Probleme nicht aufgeschoben werden. (dpa)

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