Künftig kämpfen die drei führenden Premium-Autobauer Deutschlands um die begehrte DTM-Krone: BMW plant für 2012 die Rückkehr in das Deutsche Tourenwagen-Masters. Der Konzernvorstand hat jetzt eine entsprechende "positive Grundsatzentscheidung" getroffen. Das Engagement in dem Wettbewerb ist Teil der Neuausrichtung der Motorsport-Strategie des weiß-blauen Herstellers, die bereits zum Ausstieg aus der teuren Formel 1 geführt hatte (wir berichteten). Vor dem DTM-Wiedereinstiegt muss der Dachverband ITR jedoch noch die notwendigen Voraussetzungen festlegen.
Die Rivalen von Mercedes-Benz und Audi freuen sich bereits auf die Duelle mit BMW. "Mit ihrer langen und erfolgreichen Tradition im Tourenwagensport und vor allem in der DTM passt die Marke BMW perfekt in die Serie hinein", erklärte Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich. Sein Mercedes-Kollege Norbert Haug sagte: "Das ist eine positive Nachricht nicht nur für die DTM, sondern für den Motorsport insgesamt". BMW war bereits in den Jahren 1984 bis 1992 in der "alten" Serie aktiv und konnte zahlreiche Erfolge verbuchen.
Die endgültige BMW-Entscheidung soll "im Jahresverlauf" fallen. Geknüpft ist sie an das neue DTM-Reglement, das frühestens ab 2011 gelten soll und an dem die Münchner bereits mitgearbeitet haben. Dieses soll eine größere Seriennähe der DTM-Fahrzeuge als bisher garantieren. Zudem soll es die Chance bieten, die Wagen auch in anderen Serien in wichtigen Auslandsmärkten wie Japan und den USA einzusetzen. "Das neu ausgerichtete Programm ermöglicht es uns, die sportlichen Gene der BMW Fahrzeuge auf zahlreichen wichtigen Bühnen zu demonstrieren", betonte Entwicklungsvorstand Klaus Draeger. Als Fahrzeugmodell für das geplante Engagement soll der M3 dienen.
Mit der DTM-Rückkehr will BMW zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Gemessen an Formel-1-Maßstäben ist die Tourenwagenserie eine äußerst kostengünstige Alternative, sie bietet aber zumindest in Deutschland eine ähnlich große Motorsport-Bühne. Ob die Münchner dann künftig weiter an der Tourenwagen-WM WTCC teilnehmen werden, soll sich ebenfalls im Laufe des Jahres entscheiden. Die Präsenz mit dem M3 GT2 im Langstreckensport soll nach Unternehmensangaben fortgeführt werden. (dpa/mid/hh/rp)