Der Aachener Elektroautobauer Next.e.GO Mobile SE steckt schon wieder in der Krise. Das Unternehmen hat beim zuständigen Amtsgericht einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens eingereicht. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt und Sanierungsexperte Claus-Peter Kruth bestellt.
Zurzeit beschäftigt die Firma nach eigenen Angaben rund 320 Mitarbeitende. Bereits vor vier Jahren war das Start-up, das einen viersitzigen E-Stadtflitzer baut, schon einmal in den Konkurs geschlittert (wir berichteten).
In einer Mitteilung erklärte der Hersteller, dass "angesichts des ungünstigen Marktumfelds (...) die gesicherten eigenkapitalbasierten Finanzierungsinstrumente nicht in dem erwarteten Umfang und der erwarteten Geschwindigkeit eingesetzt werden" konnten. Darüber hinaus hätten die derzeitigen Marktbedingungen und die Unsicherheit in der Elektrofahrzeugbranche die Suche nach alternativen Finanzierungen erheblich erschwert.
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Laut "Aachener Zeitung" sind unter anderem Verzögerungen bei der EU-Zulassung des Modells e.wave X für die aktuelle Krise verantwortlich. Für den kleinen Stromer lagen dem Bericht zufolge bereits 11.000 Vorbestellungen vor. Vom Vorgänger habe e.GO bisher aber erst 1.350 Fahrzeuge abgesetzt.
Investorensuche soll fortgesetzt werden
"Wir beabsichtigen, die laufenden Investorengespräche und Verhandlungen fortzusetzen, um Lösungen für das Fortbestehen des Unternehmens zu finden", betonte Kruth. Mit Blick auf das innovative Produkt und Produktionskonzept sei er optimistisch, "dass uns dies gelingen könnte".
Der Autobauer war 2015 aus dem Umfeld der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen gegründet worden. 2019 wurden erste Finanzierungsprobleme bekannt, ein Jahr später dann die Insolvenz. Mit einem niederländischen Investor sollte 2021 der Neustart als Next.e.GO Mobile gelingen. Im Oktober des vergangenen Jahres folgte sogar der Gang an die US-Technologiebörse Nasdaq. In einer Börsen-Pflichtmeldung hieß es nun, dass auch die Insolvenz der niederländischen Muttergesellschaft Next.e.GO N.V. sowie weiterer Tochterfirmen zu erwarten sei. (rp/aum)
Rudi S.