Das Aus für das Autoscan-Start-up Twinner ist besiegelt. Das angeschlagene Unternehmen aus Halle stellt den Geschäftsbetrieb ein. "Die Investorensuche war bis zuletzt erfolglos geblieben", teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Mittwoch mit. Die noch verbliebenen 15 Mitarbeiter hätten bereits ihre Kündigungen erhalten. Twinner hatte Ende Dezember 2023 Insolvenz angemeldet.
Das 2017 gegründete Unternehmen hat eine Scanner-Technologie entwickelt, mit der vollständige digitale Abbilder des Innen- und Außenraums von Autos angefertigt werden können. Auch kleinste Schäden oder Reparaturen an dem Fahrzeug werden dabei erkannt und erfasst. Damit sollte der Online-Gebrauchtwagenhandel auf ein neues Niveau gehoben werden. 16 solcher großen Scanner hat Twinner bundesweit bei Kunden installiert. Zu Hochzeiten beschäftigte die Firma insgesamt 150 Mitarbeiter.
Wohl wegen hoher jährlicher Verluste fand sich kein neuer Investor. Laut Unternehmen sammelte man über die Jahre 100 Millionen US-Dollar ein, unter anderem vom IBG-Fonds des Landes Sachsen-Anhalt und dem japanischen Industriekonglomerat Sojitz Corporation.
Laut Flöther sollen die Kunden die Scanner für eine Übergangszeit von zwei bis drei Monaten weiternutzen können. Danach müssten sie eigene Alternativlösungen finden – oder den Twinner-Space erwerben.