Nach einem schwachen September verzeichnete der deutsche Pkw-Markt im Oktober laut Dataforce mit einem Plus von sechs Prozent wieder ein moderates Wachstum. Ein zusätzlicher Arbeitstag beeinflusste dieses Ergebnis positiv; bereinigt liegt das Wachstum bei drei Prozent.
Der Anstieg bei den Neuzulassungen resultierte hauptsächlich aus den gewerblichen Kanälen. Der Flottenmarkt trug mit einem Plus von 7,2 Prozent – das entspricht 5.200 zusätzlichen Fahrzeugen – wesentlich zum Wachstum bei. Besonders gefragt waren dabei Plug-in-Hybride, die mit einem Zuwachs von 35 Prozent ihren Marktanteil im Flottensegment auf 13,3 Prozent steigerten – das ist der höchste Wert der vergangenen zwei Jahre.
Lesen Sie mehr
- KBA-Segmentübersicht: Opel verdrängt Mini
- Neuzulassungen schwinden: Tesla wird langsam durchgereicht
- Auftragsschwund belastet Autobranche: Stimmung sinkt weiter
Ein erheblicher Teil des Wachstums stammt allerdings aus Sondereinflüssen. Diese Kategorie, zu der Fahrzeugbau (plus 14,9 Prozent), Fahrzeughandel (plus 16,7 Prozent) und Autovermieter (plus 8,8 Prozent) zählen, wuchs um 14,3 Prozent und brachte zusätzliche 9.800 Fahrzeuge in den Markt. "Erhöhte Zulassungen in den
Sondereinflüssen sind ein klares Zeichen für eine anhaltend schwache Nachfrage auf Seiten der Kunden", erklären die Experten von Dataforce.
Elektroautos werden wichtiger
Ab 2025 treten strengere CO2-Grenzwerte für Automobilhersteller in Kraft. Die Emissionen neuer Pkw müssen dann auf maximal 93,6 Gramm CO2 pro Kilometer sinken, was eine Reduktion um 19 Prozent gegenüber 2020 bedeutet. Um dies zu erreichen, benötigen die Hersteller einen größeren Anteil an reinen Elektrofahrzeugen.
In Europa scheinen die Hersteller ihre CO2-Ziele für 2024 jedoch bereits gut im Blick zu haben, weshalb es kaum Anreize gibt, den Absatz von E-Autos in diesem Jahr stark zu steigern. Viele Rabattaktionen für Elektrofahrzeuge sehen eine Auslieferung erst im kommenden Jahr vor.
Im Oktober gingen die Zulassungen von Elektroautos somit als einzige Antriebsart zurück, um 4,9 Prozent. Besonders betroffen war der Privatmarkt, der um 47 Prozent sank. Der Rückgang wurde jedoch teilweise durch einen Anstieg von 76 Prozent bei gewerblichen Zulassungen abgefedert, wenn auch auf kleinerem Volumen.
Die privaten Neuzulassungen gingen im Oktober insgesamt um 2,5 Prozent zurück und zeigen eine weiterhin gedämpfte Nachfrage. Fahrzeuge, die keinen Käufer im Privat- oder Flottenmarkt finden, werden oft über Sonderaktionen und Eigenzulassungen in taktischen Kanälen vermarktet.
Hohe Wachstumsdynamik bei Transportern
Im Transportermarkt stiegen die Neuzulassungen im Oktober um deutliche 19 Prozent und übertrafen damit das Wachstum des Pkw-Markts. Die Zuwächse verteilten sich über alle Kanäle, wobei Sondereinflüsse wie Vermieter (plus 54 Prozent) und Fahrzeughandel (plus 34 Prozent) besonders hervortraten. Auch die Nachfrage nach elektrischen Transportern stieg erstmals wieder und legte um 25 Prozent zu.